Wohnungsmangel: Hongkong baut jetzt künstliche Insel für 70 Milliarden Euro

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Hongkong.Foto: iStock
Epoch Times19. März 2019

Mit dem Bau einer riesigen künstlichen Insel will Hongkong die akute Wohnungsnot in der Millionenmetropole lindern.

Die Kosten für das Mammutprojekt belaufen sich auf umgerechnet 70 Milliarden Euro, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Die Bauarbeiten vor der Insel Lantau sollen demnach im Jahr 2025 beginnen, sieben Jahre später sollen dann die ersten Bewohner in ihre neuen Wohnungen einziehen können.

Die künstliche Insel wird sich den Plänen zufolge auf 1000 Hektar erstrecken und damit drei Mal so groß sein wie der Central Park in New York. Sie soll Platz bieten für 260.000 Wohnungen. Die Insel ist das bislang teuerste Infrastrukturprojekt in der Geschichte Hongkongs.

Das Vorhaben kostet vier Mal so viel wie der 1998 eröffnete internationale Flughafen auf Lantau und stellt auch Dubais künstliche Insel Palm Dschumeira in den Schatten, deren Bau umgerechnet zwölf Milliarden Dollar verschlungen hatte.

Die neue Insel soll den angespannten Wohnungsmarkt in der völlig überteuerten Metropole entlasten. Das Projekt trifft in Hongkong aber auch auf Kritik. Tausende Menschen beteiligten sich an Protesten gegen die künstliche Insel. Sie bemängeln die hohen Kosten, zudem befürchten sie Schäden für die Unterwasserwelt rund um Lantau. Hongkong stehe vor dem Kollaps, und die neue Insel werde die Krise eher noch verschärfen, schrieb der oppositionelle Abgeordnete Eddie Chu auf Facebook.

Die Behörden in der chinesischen Sonderverwaltungszone planen den Bau einer weiteren 700 Hektar großen Insel vor Lantau. Einzelheiten zu diesem Projekt sind aber noch nicht bekannt. Im vergangenen Jahr war auf Lantau bereits die längste Meeresbrücke der Welt eingeweiht worden. Das 55 Kilometer lange Bauwerk verbindet die beiden Sonderverwaltungszonen Macau und Hongkong mit dem chinesischen Festland. Kritiker sahen in dem Riesenprojekt einen weiteren Versuch Pekings, Hongkong noch enger an die Volksrepublik anzubinden. (afp)



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