Hollande: Neue Terrorakte in Frankreich vereitelt
Innenminister Bernard Cazeneuve werde am Donnerstag dazu Stellung nehmen. Das Land war in den vergangenen Monaten mehrfach von Anschlägen erschüttert worden. Andere Terrorpläne konnten vereitelt werden. Im Januar töteten Islamisten bei Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, auf eine Polizistin sowie einen jüdischen Supermarkt in Paris insgesamt 17 Menschen.
Hollande äußerte sich vor Journalisten zur mutmaßlichen Brandstiftung in einer Chemiefabrik in Südfrankreich und sprach dann von sich aus über verhinderte Terrorakte. Einen Zusammenhang stellte er nicht her, die Hintergründe sind bislang nach Angaben der Ermittler ungeklärt. Die Regierung stärkte nach den Bränden am Dienstag die Sicherheitsvorkehrungen an Industrieanlagen, die gefährliche Stoffe verarbeiten. „Sie werden alle geschützt“, sagte Hollande.
Auf dem Werksgelände in Berre-l’Etang nordwestlich von Marseille hatte es nach zeitgleichen Explosionen an zwei Tanks gebrannt, verletzt wurde niemand. Cazeneuve sprach in der Nationalversammlung von einem kriminellen Akt, dessen Motiv aber noch unklar sei. Ermittler fanden mögliche Zündvorrichtungen auf dem Werksgelände. Eine davon sei am Deckel eines dritten Tank entdeckt worden, der aber kein Feuer fing, sagte Staatsanwältin Dominique Moyal.
Die Sicherheit von Industrieanlagen ist in Frankreich auch vor dem Hintergrund eines Anschlags in der Nähe von Lyon in der Diskussion. Dort war Ende Juni ein Mann beim Versuch überwältigt worden, eine Explosion auf dem Gelände eines Werks für Industriegase herbeizuführen. Umweltministerin Ségolène Royal empfängt am Freitag Vertreter der Industrie, um über die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen zu sprechen. Innenminister Bernard Cazeneuve wies die Behörden an, die Einhaltung der Regeln zu überprüfen.
Nach einem Bericht der Zeitung „Le Parisien“ sollen die Sicherheitsbehörden Kontakt mit den Verantwortlichen Betrieben aufnehmen, um unter anderem zu überprüfen, ob die Videoüberwachung richtig funktioniert und die Zäune intakt sind. Dies betrifft insbesondere Werke, die unter die sogenannte Seveso-Richtlinie fallen, weil bei ihnen gefährliche Stoffe verarbeitet werden.
(dpa)
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