Hoffnung auf Entspannung im Atomstreit auf der koreanischen Halbinsel
Hoffnungsschimmer im jahrelangen Korea-Konflikt: Die beiden koreanischen Nachbarstaaten haben sich am Donnerstag auf den 27. April als Termin für das historische Gipfeltreffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geeinigt.
Kim wird somit der erste nordkoreanische Machthaber sein, der seit dem Ende des Koreakriegs 1953 südkoreanischen Boden betreten wird.
Das Treffen zwischen Kim und Moon ist im Grenzort Panmunjom geplant – im „Friedenshaus“ auf südkoreanischem Territorium. Zuvor hatten Delegationen beider Länder in Panmunjom in der demilitarisierten Zone Verhandlungen zur Vorbereitung des Gipfeltreffens geführt. Die Delegationen tagten im sogenannten Vereinigungspavillon auf der nördlichen Seite von Panmunjom.
Eine Tagesordnung für den 27. April legten beide Seiten noch nicht fest. Der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Cho Myoung Gyon sagte, es gebe Einigkeit darüber, dass Kim und Moon „offene Diskussionen zu allen Themen“ führen würden. Dabei werde es auch um die Frage einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel gehen.
Der Beauftragte für interkoreanische Angelegenheiten, Ri Son Gwon, sagte: „Was die Menschen wünschen, ist unsere Tagesordnung.“ Offene Fragen zum Protokoll und zu Sicherheitsaspekten sollen am kommenden Mittwoch besprochen werden.
Die beiden seit Jahrzehnten verfeindeten koreanischen Staaten hatten sich in den vergangenen Monaten angenähert. Anlass waren die Olympischen Winterspiele im Februar im südkoreanischen Pyeongchang, die Nordkorea für eine Charmeoffensive nutzte. Zur Eröffnungsfeier schickte Kim seine Schwester Kim Yo Jong, die eine Einladung an den südkoreanischen Staatschef Moon für ein Gipfeltreffen überbrachte.
Zuvor hatte Nordkorea wiederholt Raketen- und Atomwaffentests vorgenommen und damit die Weltgemeinschaft herausgefordert. Die US-Regierung drohte mehrfach mit einem militärischen Vorgehen gegen Pjöngjang. Bei seinem ersten Auftritt vor der UNO im vergangenen September drohte US-Präsident Donald Trump sogar mit der „völligen Zerstörung“ Nordkoreas.
Bis Ende Mai soll es auch ein Treffen zwischen Kim und Trump geben. Beide Politiker haben sich dazu bereit erklärt, Zeitpunkt und Ort des Gipfels sind aber noch unklar.
In den vergangenen Tagen hatte sich Nordkoreas Staatschef bei einem Besuch in Peking die Rückendeckung seines wichtigsten Verbündeten für die geplanten Gipfeltreffen geholt. Kim hielt sich von Sonntag bis Mittwoch in China auf und führte dort Gespräche mit Staatschef Xi Jinping.
Wie die Staatsmedien beider Länder berichteten, bekannte er sich dabei unter bestimmten Voraussetzungen zu einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel. Diese sei möglich, „wenn Südkorea und die USA mit gutem Willen auf unsere Bemühungen reagieren, eine Atmosphäre des Friedens und der Stabilität schaffen und fortschrittliche und gleichzeitige Maßnahmen für die Umsetzung von Frieden ergreifen“.
Es waren Kims erste Auslandsreise und sein erstes Treffen mit Xi, seit er 2011 die Macht in Nordkorea übernahm. (afp)
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