Hochrangiger russischer Militär-Agent soll Skripal-Anschlag koordiniert haben

Die britische Regierung macht zwei Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU für den Anschlag auf Skripal verantwortlich. Den Recherchen von Bellingcat und BBC zufolge war es GRU-Generalmajor Denis Sergejew. Der Kreml weist diese Darstellung zurück.
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Das Eingangsschild vor dem Salisbury Memorial Hospital, in dem der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter behandelt werden.Foto: Matt Dunham/AP/dpa
Epoch Times29. Juni 2019

Ein hochrangiges Mitglied des russischen Militärgeheimdienstes GRU soll den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal im südenglischen Salisbury koordiniert haben. Das geht aus einem Bericht des Recherchenetzwerks Bellingcat in Zusammenarbeit mit der BBC hervor, der am späten Freitagabend veröffentlicht wurde. Der GRU-Mann befand sich demnach zum Zeitpunkt des Anschlags in London und kommunizierte mittels verschiedener Messengerdienste mit den ausführenden Agenten.

Der ehemalige Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia waren im März 2018 dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt worden. Beide entgingen nur knapp dem Tod.

Westliche Geheimdienste beschuldigen die russische Regierung, den Anschlag als Vergeltung für Skripals Tätigkeit als Doppelagent veranlasst zu haben. Der Kreml weist diese Darstellung zurück.

Die britische Regierung macht zwei Agenten des GRU für den Anschlag verantwortlich. Den Recherchen von Bellingcat und BBC zufolge war es GRU-Generalmajor Denis Sergejew, der die beiden Agenten anwies.

Sergejew habe sich im März 2018 in London aufgehalten, heißt es in dem Bericht. Auswertungen von Telefondaten hätten ergeben, dass er mittels Messengerdiensten wie Whatsapp und Telegram sowohl mit den beiden Agenten als auch mit dem GRU-Hauptquartier in Moskau in Kontakt stand.

„Beweise, die wir zu anderen internationalen Operationen desselben Teams erhalten haben, deuten daraufhin, dass dies ein gängiges Einsatzmuster des GRU ist“, heißt es weiter. Demnach hatte sich Generalmajor Sergejew auch in Bulgarien aufgehalten, als dort 2015 ein Waffenhändler auf die gleiche Weise wie Skripal vergiftet wurde. Die bulgarischen Behörden haben die Ermittlungen in diesem Fall wieder aufgenommen. (afp)



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