Historische Verbindung wiederbeleben: Erste Auslandsreise des designierten US-Präsidenten führt nach Notre-Dame

Der designierte US-Präsident Donald Trump wird überraschend früh seine erste Auslandsreise antreten. Am kommenden Samstag nimmt er an der feierlichen Wiedereröffnung der restaurierten Kathedrale Notre-Dame in Paris teil – ein symbolträchtiger Moment für die Beziehungen zwischen den USA und Frankreich.
Am 7. Dezember wird Notre-Dame wiedereröffnet.
Am 7. Dezember wird Notre-Dame wiedereröffnet.Foto: Christophe Petit Tesson/EPA POOL/AP/dpa
Von 3. Dezember 2024

Der designierte US-Präsident Donald Trump wird seinen ersten Besuch in Europa früher absolvieren als erwartet. Schon am kommenden Samstag, 7. Dezember, wird Trump neben etwa 50 regierenden Staats- und Regierungschefs an der feierlichen Wiedereröffnung der weltberühmten Kathedrale von Notre-Dame in Paris teilnehmen. Dies berichtete unter anderem „Euronews“. Am Sonntagmorgen zum katholischen Fest Mariä Empfängnis wird der Erzbischof von Paris einen Einweihungsgottesdienst halten und den neuen Altar weihen.

Trump lobt Macron für originalgetreue Wiederherstellung von Notre-Dame

In seinem sozialen Netzwerk Truth Social äußerte Trump sich zu der bevorstehenden Reise:

„Es ist mir eine Ehre, anzukündigen, dass ich am Samstag nach Paris reisen werde, um an der Wiedereröffnung der prächtigen und historischen Kathedrale Notre-Dame teilzunehmen. Diese wurde nach einem verheerenden Brand vor fünf Jahren vollständig restauriert.“

Trump lobte Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron für dessen „wunderbare Arbeit“. Er habe dafür gesorgt, dass „die Notre-Dame in ihrer vollen Pracht wiederhergestellt wurde“.

Es ist die erste Auslandsreise, die Trump seit seinem Sieg bei der Präsidentenwahl am 5. November absolvieren wird. Als es 2019 zu der verheerenden Brandkatastrophe in der Kathedrale gekommen war, fiel dies in seine erste Amtszeit. Der US-Präsident hatte damals auch Hilfe vonseiten der USA angeboten.

Arbeiten aufwendiger als ursprünglich gedacht

Frankreichs berühmte Kathedrale wird am Samstag nach fünf Jahren des Wiederaufbaus offiziell wiedereröffnet.

Bereits am 8. November hatten erstmals nach dem verheerenden Brand am 15. und 16. April 2019 die Glocken der Kathedrale geläutet.

Das Mauerwerk hat dem Feuer erstaunlich gut standgehalten und etwa 90 Prozent der Kunstwerke und Reliquien konnten rechtzeitig gerettet werden. Allerdings war der Dachstuhl vollständig zerstört und es bedurfte eines komplexen Vorgehens, um die originalgetreue Wiederherstellung zu ermöglichen. Eine solche hatte Macron innerhalb von fünf Jahren im Einklang mit der deutlichen Mehrheit der französischen Bevölkerung schon einen Tag nach dem Feuer zugesagt.

Aus dem gesamten Land mussten beispielsweise mehr als 1.000 hundertjährige Eichen zur Holzgewinnung herbeigeschafft werden. Die Balken wurden mithilfe traditioneller mittelalterlicher Zimmermannstechniken ohne Metallnägel verbunden. Außerdem war es erforderlich, 1.300 Quadratmeter an passenden Steinen aus Steinbrüchen im gesamten Land zusammenzutragen. Diese sollten es ermöglichen, eingestürzte Gewölbe wiederaufzubauen und durch Hitze geschwächte Steine zu ersetzen.

Brandursache von Notre-Dame ließ sich nicht eindeutig klären

Die Kosten für den Wiederaufbau betrugen offiziellen Angaben zufolge etwa 700 Millionen Euro. Allerdings hielt sich der Aufwand für die öffentliche Hand in überschaubaren Grenzen. Mit mehr als 846 Millionen Euro sorgten 340.000 private Spenden aus 150 Ländern von vornherein für einen beträchtlichen Deckungsfonds.

Eine eindeutige Brandursache konnte auch nach umfangreichen Untersuchungen nicht festgestellt werden. Der Brand brach während Renovierungsarbeiten in Notre-Dame aus.

Als wahrscheinlichste Ursachen gelten ein Kurzschluss bei den Elektromotoren der Gerüstaufzüge oder eine weggeworfene Zigarette. Wie das Unternehmen, das die Arbeiten ausführte, einräumte, hatten Beschäftigte regelmäßig das Rauchverbot am Arbeitsplatz missachtet. Damit wollten sie den Zeitverlust vermeiden, der eingetreten wäre, hätten sie sich für Rauchpausen entfernen müssen.

Trumps Besuch als Zeichen der Zusammenarbeit

Dass Trump zu seinem ersten Auslandsbesuch als designierter Präsident nach Frankreich fliegen wird, könnte als Angebot verstanden werden, die traditionellen, historischen Verbindungen zwischen beiden Staaten zu stärken. Als Macron im Jahr 2017 erstmals zum französischen Präsidenten gewählt wurde, galten die Beziehungen als angespannt. In der EU gehörte es damals zum guten Ton, auf Konfrontation zu Trump zu gehen.

Mittlerweile scheint zumindest in Teilen Europas mehr Realismus eingekehrt zu sein. Man erkennt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit den USA auch unter Trump auch im eigenen Interesse liegt. Macron gehörte zu den ersten europäischen Staatschefs, die diesem zur Wiederwahl gratulierten.

Historische Verbindung zwischen USA und Frankreich wiederbeleben

Dass Trump die Wiedererstehung eines wichtigen Nationalsymbols zum Anlass für den Besuch in Frankreich nimmt, dürfte auch mit Bedacht geschehen sein. Frankreich hatte seinerseits ein wichtiges nationales Symbol der USA beigesteuert.

Im Jahr 1865 hatte der französische Jurist und Politiker Édouard René de Laboulaye die Idee, eine Freiheitsstatue als gemeinsames Projekt beider Länder zu errichten. Frankreich schenkte den USA etwa 20 Jahre später eine solche Statue, die seither im New Yorker Hafen steht. Präsident Grover Cleveland weihte diese am 28. Oktober 1886 ein. Cleveland war vor Trump der bisher einzige US-Präsident, dem nach einer Abwahl eine Rückkehr ins Weiße Haus gelang.



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