Hisbollah räumt einige Stellungen im Libanon

Die Hisbollah erwartet einen Gegenschlag Israels – nachdem 12 Kinder und Jugendliche durch eine Rakete aus dem Libanon getötet wurden. Nun räumte die Organisation einige Stellungen, die möglicherweise ein Ziel für Israel sein könnten.
Titelbild
Rauchschwaden steigen von einem Feuer auf einem Feld auf – nachdem Raketen aus dem Südlibanon am 13. Juni 2024 in der Nähe von Kela auf den Golanhöhen gelandet sind. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.Foto: Jalta Marey/AFP über Getty Images
Epoch Times28. Juli 2024

Nach israelischen Drohungen mit einem Gegenschlag infolge eines tödlichen Raketenbeschusses auf die Golanhöhen hat die Hisbollah nach Angaben von der Miliz nahestehenden Quellen im Libanon Stellungen evakuiert.

Die Hisbollah habe einige Stellungen im Süden und in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes geräumt, „die ihrer Einschätzung nach ein Ziel für Israel darstellen könnten“, hieß es am Sonntag.

Israel kündigte Gegenschlag wegen den getöteten Kindern an

Am Samstagnachmittag war eine vom Libanon aus abgefeuerte Rakete auf dem Fußballfeld des von Drusen bewohnten Dorfes Madschdal Schams in den von Israel annektierten Golanhöhen eingeschlagen. Nach israelischen Angaben wurden mindestens zwölf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 16 Jahren getötet, die gerade Fußball spielten.

Israel schreibt den Angriff der Hisbollah zu – die Miliz jedoch weist eine Verantwortung für den Raketenbeschuss zurück. Israel kündigte eine harte Reaktion auf den Angriff an.

Hisbollah soll sich entsprechend einer UN-Resolution zurückziehen

Die Hisbollah ist in der an Syrien grenzenden Bekaa-Ebene ebenso wie in Südlibanon stark verankert. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, der am 7. Oktober durch den Großangriff der Hamas ausgelöst worden war, feuert die mit ihr verbündete Hisbollah aus dem Libanon fast täglich Raketen auf den Norden Israels ab.

Der gegenseitige Beschuss beschränkt sich weitgehend auf die Grenzregion, Israel hat jedoch mehrfach tiefer im libanesischen Landesinneren Ziele getroffen. Israel möchte mit militärischem und politischem Druck erreichen, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es eine UN-Resolution vorsieht.

Auch in Syrien ist die Hisbollah im Einsatz, wo sie seit Jahren im Bürgerkrieg auf den Seiten des Präsidenten Baschar al-Assad kämpft.

Die Hisbollah wird von vielen Ländern und Organisationen als Terrororganisation eingestuft. In der EU gilt seit 2013 der militärische Arm der Hisbollah als Terrororganisation, der politische Arm nicht. Deutschland hat 2020 ein Betätigungsverbot für die gesamte Hisbollah erlassen und stuft sie als Akteur mit hohem Gefahrenpotenzial ein.

Die Organisation verfügt über einen militärischen Arm mit tausenden Soldaten und einem großen Waffenarsenal, darunter Raketen und Drohnen. Gleichzeitig ist die Hisbollah im Libanon auch eine politische Partei und soziale Organisation mit Sitzen im Parlament. Sie wird vom Iran unterstützt und gilt als deutlich mächtiger als die Hamas. (afp/red)



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