Hirntod nach Medikamententest: Frankreich startet Untersuchung

Der Wirkstoff des Medikaments soll auf Stimmungsschwankungen, Angstgefühle sowie motorische Störungen bei neurodegenerativen Erkrankungen abzielen, so das französische Gesundheitsministerium.
Titelbild
Medikamente.Foto: Matthias Hiekel/Symbolbild/Archiv/dpa
Epoch Times16. Januar 2016
Nach dem Hirntod eines Teilnehmers bei einem Medikamententest haben die französischen Gesundheitsbehörden mit der genauen Ursachenforschung begonnen.

Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde IGAS hätten das Labor der Firma Biotrial in der Stadt Rennes aufgesucht, berichtete der Sender BFM-TV. Biotrial hatte den nun abgebrochenen Test durchgeführt, bei dem etwa 90 Menschen den Wirkstoff des portugiesischen Herstellers Bial bekommen hatten.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass sechs Versuchsteilnehmer ins Krankenhaus mussten und einer von ihnen für hirntot erklärt wurde. Vier weitere Probanden leiden unter neurologischen Beschwerden, die Ärzte fürchten bei einigen von ihnen bleibende Schäden.

Der Wirkstoff des Medikaments soll dem französischen Gesundheitsministerium zufolge auf Stimmungsschwankungen und Angstgefühle sowie auf motorische Störungen bei neurodegenerativen Erkrankungen abzielen. Neurodegenerative Erkrankungen sind meist langsam fortschreitende Erkrankungen des Nervensystems, bei denen immer mehr Nervenzellen verloren gehen – so etwa bei Parkinson.

Die Inspektoren wollen nun herausfinden, ob der Test gemäß der geltenden Regeln abgelaufen ist. Biotrial erklärte, der Versuch sei in „voller Übereinstimmung mit den internationalen Bestimmungen“ erfolgt, und man arbeite eng mit dem Ministerium zusammen. Das Unternehmen zahlt Test-Teilnehmern zwischen 100 und 4500 Euro.

Wirkstoffe werden bis zur Marktzulassung umfangreich in mehreren Phasen getestet. Das Mittel aus Frankreich befand sich nach Herstellerangaben in Phase 1 der klinischen Studie. Dabei wird ein Stoff erstmals an gesunden Freiwilligen auf Verträglichkeit getestet.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion