Himalaya-Grenzkonflikt ein KP-Ablenkungsmanöver – indisches Militär spricht von „Todesschwadron“
Corona-Pandemie, Wirtschaftskrise, Hongkong und internationales Murren: China sieht sich derzeit vielen Konflikten gegenüber. Doch der gefährlichste findet im Innern statt. Auch der chinesisch-indische Grenzkonflikt ist einem Analytiker zufolge lediglich ein Ablenkungsmanöver für die chinesische Öffentlichkeit, um von inneren Problemen des Regimes abzulenken. Ein „Feind“ im Äußeren wird geschaffen.
Tödlicher Angriff im Himalaya
Die hochrangigen Militärgespräche zwischen Indien und China blieben erfolglos: Die Pattsituation im tödlichen Grenzkonflikt im Himalaya besteht weiterhin.
Die Außenminister beider Länder äußerten in einem Telefongespräch ihren Unmut, stimmten jedoch darin überein, die Spannungen „abzukühlen“.
Mindestens 20 indische Soldaten sind tot. Laut indischen Medien starben erstmals seit 45 Jahren Menschen bei dem Grenzkonflikt.
Ein altes Abkommen beider Länder besagt, dass an der Grenze keine Schüsse abgefeuert werden sollen.
Ein hochrangiger indischer Militärbeamter teilte der BBC mit, dass 55 Indern eine „Todesschwadron“ von 300 Chinesen gegenüberstand:
Sie schlugen unseren Jungs mit in Stacheldraht eingewickelten Metallstäben auf den Kopf. Unsere Jungs haben mit bloßen Händen gekämpft.“
Fernsehansprache des indischen Premierministers
Indiens Premier Modi beteuerte in einer Fernsehansprache an die Nation, dass ihr Tod nicht vergebens sein werde.
Indien will Frieden, aber wenn es provoziert wird, wird Indien eine angemessene Antwort geben.“
(Narendra Modi, Premierminister von Indien)
„Für uns stehen die Integrität Indiens und seine Souveränität an erster Stelle, und niemand kann uns daran hindern, sie zu schützen.“ Auch solle niemand in dieser Frage Illusionen oder Zweifel haben.
Die chinesische Seite gab die Zahl der Todesopfer nicht bekannt. Unbestätigten Berichten aus Indien zufolge seien jedoch 40 chinesische Soldaten getötet oder schwer verletzt worden.
In Indien wächst indes die Wut gegen China. Im ganzen Land gab es Boykottaufrufe gegen chinesische Waren. Chinesische Flaggen und Bilder des chinesischen Führers Xi wurden verbrannt.
Chinesische „Streittaktik“
Die Grenzspannungen begannen im Mai, als China aus unbekannten Gründen Truppen in das umstrittene Gebiet geschickt hat.
Der China-Kommentator Lan Shu nannte es eine übliche Taktik Pekings bei internem und internationalem Druck. Das Regime fängt kleine Grenzkonflikte an, um von den Missetaten der KPCh abzulenken. Dem Experten nach sei die Indien-China-Frage ein historisches Thema und das Problem bestehe schon seit langer Zeit. Doch warum bricht der Konflikt gerade jetzt wieder aus?
Das liegt daran, dass die Kommunistische Partei Chinas, wenn sie in Schwierigkeiten steckt, einen ‚Feind‘ im Ausland finden muss, um von ihren innenpolitischen Problemen abzulenken. Der Hauptzweck ist, den Fokus der chinesischen Gesellschaft zu verlagern.“
(Lan Shu, China-Analytiker)
Ein Beispiel dafür ist Chinas Krieg gegen Vietnam 1979. Zu dieser Zeit befand sich das Regime nach der Kulturrevolution in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise.
2012 verstärkte Peking seine anti-japanische Propaganda. Zu dieser Zeit stand der heutige Führer Xi Jinping kurz vor seiner Machtübernahme parteiinternen Spannungen gegenüber.
Der innere Konflikt
Peking droht derzeit eine zweite Viruswelle und die Konjunktur ist schwach. Im Fall Hongkongs droht der Verlust dringend benötigten internationalen Kapitals. Offenbar will Peking deshalb an der indischen Grenze für Ablenkung sorgen.
Der Konflikt könnte eskalieren. Aber ob es tatsächlich zu einem Krieg führen wird, hängt davon ab, wie tief der Konflikt innerhalb Chinas ist, weil der innenpolitische Konflikt die Stabilität der kommunistischen Herrschaft betrifft.“
(Lan Shu, China-Analytiker)
Lan Shu sagte noch, dass falls die KPCh ihr innenpolitisches Problem nicht lösen könne, „es zu Konflikten größeren Ausmaßes kommen [kann]. Dies ist möglich“, so der Experte.
Chinesische Aggressivität steigt
Doch nicht nur Indien sieht sich einem Nachbarschaftsstreit gegenüber. China verstärkt auch seine Aktivitäten in der Nähe von Taiwan. Am 17. Juni drangen chinesische Flugzeuge zum vierten Mal innerhalb von neun Tagen in Taiwans Air Defense Identification Zone (eine Luftraumüberwachungszone) ein.
Unterdessen berichtete Japan, dass kürzlich chinesische Schiffe in der Nähe umstrittener Inseln im Ostchinesischen Meer gesehen wurden. Japan sandte eine Protestnote an China und versicherte, darauf zu antworten. (sm)
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