Hauptverantwortung für „News of the World“- Abhörskandal: Andy Coulson muss 18 Monate ins Gefängnis
James Camerons Ex-Pressesprecher Andy Coulson muss 18 Monate ins Gefängnis. Dies ist der Schuldspruch, der heute am Londoner Gericht Old Bailey gegen den einstigen Chefredakteur der Boulevard-Zeitung "News of the World" fiel. Coulson trage die Hauptverantwortung für den Abhörskandal, so der Richter John Saunders. Er habe von den Vorgängen gewusst, sie aber nicht gestoppt.
Die Boulevard-Zeitung "News of the World" hatte über mehrere Jahre Handys von Prominenten und Verbrechensopfern abhören lassen, um in Besitz exklusiver Informationen zu gelangen. Abgehört wurden insgesamt rund 600 Handys, darunter von Persönlichkeiten wie Prinz Harry und weiteren Angehörigen der Königsfamilie, Ex-Beatle Paul McCartney, Schauspieler Hugh Grant, Parlamentsabgeordneten, Sportlern und Journalisten anderer Medien. Was folgte, war der größte Medienprozess in der britischen Geschichte – mit internationalen Ausmaßen.
Andy Coulson habe maßgeblich mitgeholfen, die 168 Jahre alte Zeitung in ein „durch und durch kriminelles Unternehmen“ zu verwandeln, so das Gericht laut Daily Mail. Der 46-jährige Coulson reagierte erschüttert auf das Urteil. Ihm hätten auch zwei Jahre Gefängnis drohen können. Wahrscheinlich wird er von den einundhalb Jahren jedoch nur 9 Monate tatsächlich absitzen. Neben Coulson wurden noch weitere Mitarbeiter der News of the World verurteilt.
Pikant war die Affaire insbesondere geworden, weil James Cameron Coulson als Pressesprecher angestellt hatte, obwohl damals bereits die Vorwürfe gegen ihn laut geworden waren. Er hatte ihn nach seiner Wahl zum britischen Premier sogar mit in die Downing Street genommen. Später räumte Cameron ein, dass diese Personalentscheidung „ein Fehler“ gewesen sei. (rf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion