Flugverkehr in Shanghai wegen Taifun eingestellt – Hauptreisezeit vor Mondfest
Wegen des aufziehenden Taifuns „Bebinca“ werden an den Flughäfen von Shanghai in China am Sonntag alle Flüge gestrichen. Der staatliche Sender CCTV berichtete, dass alle Flüge an den zwei wichtigsten Flughäfen der Millionenmetropole ab 20:00 Uhr (Ortszeit; 14:00 Uhr MESZ) eingestellt würden. Der Flugverkehr an den Flughäfen Pudong und Hongqiao sei wegen des Taifuns schon verringert worden.
Der Taifun soll mit heftigen Sturmböen und starken Regenfällen in der Nacht von Sonntag auf Montag im dicht besiedelten Osten Chinas auf Land treffen, wie die Behörden in Peking bekannt gaben.
Nasses Mondfest
Der Taifun fällt mit dem traditionellen Mondfest, einem wichtigen Herbst-Feiertag, zusammen. Die chinesischen Bahnbetreiber rechnen mit 74 Millionen Reisen während dieser Ferienzeit.
Das Mondfest ist eines der wichtigsten traditionellen Familienfest in China, welches überall in Asien in diesem Jahr vom 15. bis 17. September 2024 gefeiert wird. Auf Taiwan wird das Fest gerne mit einem Barbecue begangen.
Für Shanghai und die Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui wurde laut den Bahnbetreibern am Samstag die niedrigste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen.
Für mehrere Bezirke in Shanghai und angrenzenden Provinzen gab die Wetterbehörde nun eine Taifun-Warnung heraus, die auf der zweithöchsten von vier Stufen lag.
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, Boote sollten in die Häfen zurückkehren. Passagierschiffe sollten am Sonntag auch ihre Fahrten in Shanghai einstellen.
Tropische Wirbelstürme
Der Tropensturm „Bebinca“ war bereits mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 Stundenkilometer über die japanische Insel Amami und danach über die Philippinen hinweggezogen. Auf den Philippinen kamen durch umstürzende Bäume nach Angaben der Behörden vom Sonntag sechs Menschen ums Leben.
Kurz zuvor hatte der mit Starkregen und Stürmen einhergehende Taifun „Yagi“ schwere Schäden hinterlassen. Im Zusammenhang mit dem Taifun „Yagi“ stieg in Vietnam die offizielle Zahl der Toten auf 281, zudem gebe es mehr als 1.900 Verletzte, teilte die Katastrophenschutzbehörde des Landes mit.
Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte vor einer Woche gewütet und dabei auch die Hauptstadt Hanoi schwer getroffen. In der Provinz Lao Cai wurde demnach ein ganzes Dorf einfach fortgespült.
Laut dem Katastrophenschutz sind rund 235.000 Haushalte von den Sturmschäden betroffen. Zudem kamen mehr als 2,6 Millionen Nutztiere ums Leben, Hunderttausende Reisfelder wurden beschädigt.
In Nordvietnam fehle nach dem Unwetter Millionen von Kindern der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen, hieß es in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.
Taifun setzt Norden Südostasiens unter Wasser
Auch in Vietnams Nachbarland Laos berichteten örtliche Medien von tagelangem Starkregen in den Städten Vientiane und Luang Prabang. Hochwasserstände des Mekong führten zudem zu verheerenden Überschwemmungen in der Provinz Luang Namtha im Norden des Binnenstaates, wie die „Laotian Times“ berichtete.
Auch zwölf Provinzen im daran angrenzenden Thailand litten nach Angaben der „Bangkok Post“ unter Überflutung, darunter die auch bei Touristen beliebten Regionen Chiang Rai ganz im Norden des Landes sowie Ayutthaya nördlich von Bangkok. Innerhalb des vergangenen Monats seien 43 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde des Landes.
Auch Myanmar wurde von „Yagi“ schwer getroffen. Staatsmedien berichteten von mindestens 74 Todesopfern, während örtliche Medien von weit über 200 Toten ausgingen. Die Überschwemmungen hätten viele Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten, Erdrutsche ausgelöst und Häuser weggerissen.
Es gebe viele Vermisste. Allerdings erschwert die politische Lage des von einer brutalen Militärjunta regierten Landes es, verlässliche Informationen zu erhalten. Augenzeugen im Kayah-Staat berichteten, die Junta habe Rettungsmaßnahmen für die von der Flut betroffenen Anwohner unterlassen, jedoch Luftangriffe geflogen, weil Widerstandskämpfer in der Region im Einsatz seien. (afp/red)
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