Hanning: Angriff auf NATO-Territorium ausgeschlossen
Der frühere BND-Chef und ehemalige Staatssekretär August Hanning hält einen russischen Angriff auf NATO-Territorium für ausgeschlossen. Die Ankündigung Putins, die Abschreckungskräfte der russischen Armee in besondere Kampfbereitschaft zu versetzen, betrachtet er als ein Element der psychologischen Kriegsführung.
„Die Erweiterung der Nato bis an die russischen Grenzen berührt sicher auch russische Sicherheitsinteressen“, sagte Hanning in einem Interview gegenüber „Der Tagesspiegel“. Das sei jedoch keine Rechtfertigung für einen Krieg.
„Vielleicht wären größere Anstrengungen auf westlicher Seite erforderlich gewesen, mit Russland über die dortigen Sorgen – mögen sie berechtigt oder auch unberechtigt sein – zu sprechen.“
Der ehemalige Präsident des BND befürchtet zudem, dass Russland den Militäreinsatz kurzfristig intensivieren wird. Die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine würden zum jetzigen Zeitpunkt keinen Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben.
Letztlich wird der militärische Angriff nicht zur Problemlösung beitragen. Ein Ausweg sei trotz allen Ärgers und der Enttäuschung nur über den Dialog möglich, auch für Deutschland. (bs)
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