Handelsbeziehungen Russland-Türkei: Verzicht auf Dollar und Freihandelszone diskutiert
Wie die „Deutschen Wirtschafts Nachrichten“ schreiben, wollen Russland und die Türkei zunehmend ihren Handel in ihren Währungen abwickeln und den Dollar als Leitwährung ersetzen.
Ziel sei, den bilateralen Handel zu steigern und neue Arbeitsplätze zu schaffen, sagte der russische Wirtschaftswissenschaftler Andrej Chuprygin der Nachrichtenagentur Anadolu. „In den vergangenen Jahren gab es insbesondere in Regionen wie China, Südkorea und Lateinamerika einen Wechsel der Handelswährung vom Dollar zu den heimischen Währungen“, so der Analyst.
Die Umstellung des Handels auf die heimischen Währungen sei nicht einfach, sagt die russisch-aserbaidschanische Ökonomin Nigyar Masumova: „Das ist ein schwerer Prozess, der durch ein ernstes und starkes politisches Rückgrat gestützt werden muss (…). Die Türkei spielt beim Transport von russischen Energieträgern nach Europa eine wichtige Rolle. Auf der anderen Seite ist Russland ein wichtiger Absatzmarkt für die Türkei“.
International wird immer öfter auf den Dollar als Handelswährung verzichtet. Im Oktober 2015 veröffentlichte „Sputniknews“ eine entsprechende Karte, 2015 lag der Handel zwischen Russland und der Türkei bei 1,402 Milliarden Dollar und es wurde damals bereits die Absicht erklärt, zunehmend auf den Dollar zu verzichtet.
Freihandelszone der Türkei mit Russland
Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, dass erneut über eine Freihandelszone mit der Türkei gesprochen wurde. Im Herbst soll in den Wirtschaftsberatungen beider Länder dieses Thema konkretisiert werden.
Nihat Zeybekçi, Wirtschaftsminister der Türkei, kündigte eine entsprechende Vereinbarung in den türkischen Medien bis 2017 an. Eine Freihandelszone zwischen Russland und der Türkei wird schon länger diskutiert, auch eine Zollunion war im Gespräch.
Nicht nur ein Treffen Erdogan – Putin, sondern auch vieler Minister
Das Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem russischen Staatschef Putin bezog sich nicht nur auf die politische Wiederherstellung der Beziehungen. Es waren noch erheblich mehr Minister anwesend, die ebenfalls Gespräche führten.
Nach Angaben von „kaliningrad-domizil.ru“ wurde Erdogan begleitet von seinem Premierminister und seinem Außenminister, seinem Wirtschaftsminister, dem Energieminister, dem Landwirtschaftsminister, dem Chef der nationalen Aufklärung der Türkei, dem Kulturminister, dem Transportminister, dem Minister für Seefahrt und Kommunikation, dem Stellvertretender Vorsitzender der Partei Gerechtigkeit und Entwicklung der Türkei und dem Sekretär der Verteidigungsindustrie des Verteidigungsministeriums.
Von russischer Seite nahmen außer Putin an den Gesprächen teil: der Außenminister, der Assistent des russischen Präsidenten Juri Uschakow, der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten für die Syrienproblematik, der Chef des russischen Generalstabes, der Minister für Energiewirtschaft, der Minister für Transport, der Minister für wirtschaftliche Entwicklung und der Leiter von Gasprom.
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