Häusliche Gewalt: Frankreichs Senat entbindet Ärzte von Schweigegelübde

Künftig geht Frankreich verschärft gegen Gewalt in der Familie vor. Gewalttäter erwartet künftig zehn Jahre Haft, wenn das Opfer Suizid begeht oder es versucht.
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Justizminister Eric Dupond-Moretti (m) besucht Staatsanwalt Remy Heitz (l) und den Präsidenten des Pariser Gerichts, Stephane Noel am 17. Juli 2020.Foto: HAMILTON/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times22. Juli 2020

Frankreich verschärft das Vorgehen gegen häusliche Gewalt: Der Senat besiegelte ein neues Gesetz, das insbesondere Frauen besser vor Gewalt ihrer Partner schützen soll. Justizminister Eric Dupond-Moretti sprach am Dienstagabend von einem „bedeutenden Schritt“.

Künftig können französische Ärzte nach der Novelle ihr Schweigegelübde brechen, wenn „unmittelbare Gefahr für das Opfer besteht“.

Zehn Jahre Haft für Gewalttäter

Aber auch andere Gesundheitsmitarbeiter wie Pfleger oder Hebammen können in Notfällen die Polizei alarmieren. Bisher geschieht dies nur in fünf Prozent der Fälle. Zudem drohen einem häuslichen Gewalttäter künftig zehn Jahre Haft, wenn das Opfer Suizid begeht oder es versucht.

Die beigeordnete Ministerin für Gleichstellung, Elisabeth Moreno, begrüßte das neue Gesetz. Sie verwies auf die 149 Frauen, die nach Angaben von Verbänden im vergangenen Jahr in Frankreich durch ihre Partner getötet wurden. „Angesichts dieser menschlichen Tragödien können wir nicht untätig bleiben“, betonte sie.

Die Regierung hatte den Plan im vergangenen Jahr nach zweimonatigen Beratungen mit Frauenverbänden vorgeschlagen.  (afp)



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