Guterres fordert Schließung von Haftzentren für Migranten in Libyen
UN-Generalsekretär António Guterres hat Menschenrechtsverletzungen in libyschen Haftzentren für Migranten verurteilt und die Schließung der Einrichtungen gefordert. „Nichts kann die fürchterlichen Bedingungen rechtfertigen, unter denen Flüchtlinge und Migranten in Libyen festgehalten werden“, erklärte Guterres in einem am Donnerstag vorgelegten UN-Bericht. Er appellierte an die libyschen Behörden, im Zuge der Schließung eng mit den Vereinten Nationen zu kooperieren.
Laut dem Bericht des UN-Generalsekretärs befanden sich Ende Juli mehr als 2780 Menschen in libyschen Haftzentren für Migranten. Bei 22 Prozent der Menschen handelte es sich um Kinder.
„Kinder sollten niemals festgehalten werden“, erklärte Guterres. Dies gelte umso mehr, wenn die Minderjährigen ohne Begleitung von Erwachsenen oder von ihren Eltern getrennt worden seien. Die libyschen Behörden rief der UN-Generalsekretär dazu auf, Kinder zu schützen, bis eine „langfristige“ Lösung gefunden worden sei.
Guterres verurteilte auch Folter, Entführungen und sexuelle Gewalt, die laut Zeugenberichten von den Betreibern der Zentren ausgeübt werden. So würden Männer und Jungen oftmals durch Gewaltandrohung zu Lösegeldzahlungen gebracht. Der Bericht nennt zudem Fälle, in denen Betreiber von Haftzentren auf Migranten und Flüchtlinge schossen. Teilweise würden die Insassen von Haftzentren auch dazu gezwungen, für Milizen zu kämpfen, hieß es weiter.
In Libyen herrscht seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Das nordafrikanische Land ist eine der Haupttransitrouten für Migranten nach Europa. Menschenrechtsorganisationen beklagen seit langem die katastrophalen Zustände in libyschen Flüchtlingslagern sowie die Inhaftierung von Migranten in irregulären Gefängnissen. (afp/so)
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