Guterres als „unerwünschte Person“: UN-Sicherheitsrat kritisiert indirekt Israel
Der UN-Sicherheitsrat hat indirekt Israels Entscheidung kritisiert, UN-Generalsekretär António Guterres zur „unerwünschten Person“ zu erklären.
Ohne Israel zu erwähnen, betonten die fünf ständigen und die zehn nicht-ständigen Mitglieder des Rates, „dass alle UN-Mitgliedstaaten eine produktive und funktionierende Beziehung mit dem Generalsekretär pflegen sollten“. Jede Aktion, die seine Arbeit untergrabe, sei zu unterlassen, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung.
Der UN-Sicherheitsrat warnte außerdem, dass jede Entscheidung, die den UN-Generalsekretär oder die Vereinten Nationen nicht einbeziehe, kontraproduktiv sei, insbesondere angesichts der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten.
Israel hadert mit Guterres
Die israelische Regierung hatte Guterres zur „persona non grata“ erklärt, weil dieser aus ihrer Sicht den iranischen Raketenangriff auf Israel nicht ausreichend verurteilt hatte.
Der UN-Generalsekretär hatte am Dienstagabend zunächst nur die „Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten“ verurteilt, ohne den Iran ausdrücklich zu erwähnen.
„Jeder, der den abscheulichen Angriff des Iran auf Israel nicht unmissverständlich verurteilen kann, verdient es nicht, israelischen Boden zu betreten“, hatte der israelische Außenminister Israel Katz am Mittwoch erklärt. Er nannte Guterres einen „anti-israelischen Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltiger und Mörder unterstützt“.
Noch am selben Tag verurteilte Guterres den iranischen Raketenangriff ausdrücklich.
„Wie es gestern im Zusammenhang mit der von mir geäußerten Verurteilung hätte klar sein müssen, verurteile ich den gestrigen massiven Raketenangriff Irans auf Israel erneut auf das Schärfste“, sagte Guterres während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Er forderte alle Konfliktparteien auf, den „tödlichen Kreislauf der Gewalt“ zu beenden. (afp/red)
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