Großbritannien meldet 168 Blutgerinnsel-Fälle nach AstraZeneca-Impfung
In Großbritannien sind nach vorläufigen Erkenntnissen insgesamt 168 Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit der Corona-Impfung des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca aufgetreten.
32 der Fälle seien tödlich verlaufen, teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA am Donnerstag nach einer Auswertung von Daten bis einschließlich 14. April mit. Die Behörde blieb bei ihrer bisherigen Empfehlung für das Impfen mit AstraZeneca – die Risiken durch das Vakzin seien geringer als sein Nutzen.
Laut MHRA waren bis 14. April 21,2 Millionen Menschen in Großbritannien mit dem AstraZeneca-Vakzin geimpft worden. Zehn der insgesamt registrierten Todesfälle infolge von Blutgerinnseln ereigneten sich demnach zwischen dem 5. und dem 14. April.
Unter den 168 Blutgerinnsel-Fällen waren laut der Behörde 77 Fälle von Sinusvenenthrombosen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag demnach bei 47 Jahren. Bei den weiteren 91 Fällen handelte es sich demnach um andere „schwerwiegende thromboembolische Ereignisse“ wie etwa Thrombozytopenien. Das Durchschnittsalter der Betroffenen hier lag demnach bei 55 Jahren.
Insgesamt entwickelten laut MHRA 93 Frauen und 75 Männer nach einer AstraZeneca-Impfung Blutgerinnsel. Er erwarte, dass die endgültige Zahl an Blutgerinnsel-Fällen pro Million verimpfter Dosen bald klar sein werde, sagte der Mediziner Adam Finn von der Universität Bristol. „Es ist jedoch bereits klar, dass es sich um ein sehr seltenes Ereignis handeln wird“, betonte er weiter.
In keinem anderen europäischen Land starben bislang so viele Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus wie in Großbritannien. Seit Beginn der Impfkampagne in dem Land im Dezember ist die Zahl der Infektionen sowie der schweren Verläufe jedoch massiv gesunken. Laut offiziellen Statistiken war Corona im März nicht mehr die wichtigste Todesursache im Vereinigten Königreich.
Wegen Fällen schwerer Blutgerinnsel nach Impfungen mit AstraZeneca haben mehrere Länder, darunter Deutschland, Altersgrenzen für die Impfung mit dem Corona-Vakzin eingeführt. (afp)
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