Großbrand nahe Athen tobt weiter – Randgebiete der Stadt bedroht, Ortschaften evakuiert

Der Kampf gegen die Flammen nahe Athen geht weiter: Der seit Stunden lodernde Großbrand nördlich von Athen konnte bislang nicht gestoppt werden. Am Morgen mussten weitere Ortschaften evakuiert werden.
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Ein Hubschrauber wirft während eines Waldbrandes in Varnavas, nördlich von Athen, am 11. August 2024 eine Ladung Wasser über Häusern ab. Griechenland kämpfte am 11. August mit mehreren Waldbränden, deren Rauch Teile der Hauptstadt Athen in einen Dunstschleier hüllte.Foto: Tzortzinis/AFP via Getty Images
Epoch Times12. August 2024

Bisher konnte die Feuerwehr die Waldbrände nahe Athen nicht stoppen können. Am Montag ordneten die griechischen Behörden die Evakuierung mehrerer Ortschaften nordöstlich der Hauptstadt Athen an.

Der Zivilschutz schickte dazu fünf aufeinanderfolgende Nachrichten an die Bewohner und Besucher der Region Attika mit den Worten: „Waldbrand in Ihrer Nähe. Befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.“ Zudem wurden mitgeteilt, in welche Richtung die Menschen fliehen sollen.

Mindestens fünf weitere Ortschaften wurden am frühen Morgen evakuiert, ebenso wie ein Kinder- und ein Militärkrankenhaus in der rund 15 Kilometer von Athen entfernten Gemeinde Penteli. Die griechischen Behörden öffneten das Olympiastadion im Norden der Hauptstadt, um Tausende Menschen aufnehmen zu können.

„Alle Kräfte des Zivilschutzes haben die ganze Nacht gekämpft und trotz übermenschlicher Anstrengungen breitet sich das Feuer weiterhin sehr schnell aus und bewegt sich auf Penteli zu“, sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis. Insgesamt seien 510 Feuerwehrleute und 152 Fahrzeuge im Einsatz. 29 Flugzeuge überflogen demnach seit dem Morgen das Gebiet.

Während eines Waldbrandes in Varnavas, nördlich von Athen, am 11. August 2024. Griechenland kämpfte am 11. August mit mehreren Waldbränden, deren Rauch Teile der Hauptstadt Athen in einen Dunstschleier hüllte. Foto: Angelos Tzortzinis/AFP via Getty Images

Am Sonntag hatten die Behörden bereits die Evakuierung der von Waldbränden bedrohten historischen Stadt Marathon in der Nähe von Athen angeordnet. Nach Angaben der Feuerwehr wurden die Einwohner in die Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht. Feuerwehrleute und freiwillige Helfer kämpften den ganzen Tag über gegen Waldbrände in mehreren Regionen des Landes.

Dichte Rauchschwaden über Athen

Wegen der starken Rauchbildung lag stundenlang eine dichte graubraune Wolke über Athen. Die Rauchschwaden erstreckten sich über mehr als 100 Kilometer und erreichten die Halbinsel Peloponnes, wie Anwohner berichteten und auf Satellitenbildern zu sehen war.

In der Region um Athen und in weiten Teilen Mittelgriechenlands herrscht Angaben des Zivilschutzes nach die höchste Stufe der Brandgefahr. Die Lage werde in den kommenden Tagen äußerst gefährlich bleiben, teilte der Zivilschutz mit. In den meisten Regionen Griechenlands hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet. Aufgrund starker Winde und extremer Trockenheit liege „halb Griechenland im roten Bereich“.

Ein weiteres Bild aus Varnavas, nördlich von Athen, am 11. August 2024. Foto: Angelos Tzortzinis/AFP via Getty Images

Griechischen Medien zufolge wurden zahlreiche Menschen nach Angaben des Rettungsdienstes mit Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser gebracht.

40 Feuer binnen 24 Stunden

Am Nachmittag des 11. August hatte die Feuerwehr 33 der 40 binnen 24 Stunden ausgebrochenen Brände unter Kontrolle gebracht, wie der Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis vor Journalisten sagte. Sieben Brände seien allerdings noch nicht unter Kontrolle, betonte er.

Im Regionalbezirk Ostattika wütete ein Feuer in der Kleinstadt Varnavas. Der Rauch des Feuers hüllte die nahegelegene Hauptstadt Athen am Sonntagnachmittag in dichte Rauchschwaden, kurzzeitig schien Athen zu glühen. Das Feuer war am späten Abend noch nicht gelöscht.

Hunderte Menschen flüchteten aus mindestens acht nahegelegenen Dörfern, andere versuchten, ihre Häuser vor den Flammen zu retten.

Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. Am Abend war es teilweise unter Kontrolle, nachdem es mindestens drei Häuser und Autos zerstört hatte. 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer waren mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern vor Ort.

«Die Flammen steigen mehr als 25 Meter hoch.»

Großbrand nördlich von Athen: „Die Flammen steigen mehr als 25 Meter hoch.“ Foto: Takis Tsafos/dpa

In der Region Thessaloniki war ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle, während 20 Feuerwehrleute, zehn Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpften.

Regierungschef Mitsotakis unterbricht Urlaub

Für die vor den Flammen flüchtenden Menschen öffnete die Regierung laut Behörden die Anlagen des Olympiastadions im Norden Athens und andere Sporthallen.

Auch Hotels stellten Zimmer zur Verfügung, wie der Verband der Hoteliers mitteilte. Touristische Einrichtungen werden bislang nicht bedroht, berichteten übereinstimmend Reporter vor Ort. Zahlreiche Einwohner blieben den Angaben nach in ihren Häusern und kämpften mit Gartenschläuchen gegen die Flammen an.

Wegen der dramatischen Entwicklung unterbrach der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis seinen Urlaub und kehrte nach Athen zurück, wie ein Regierungssprecher mitteilte. In der Nacht kamen Medien zufolge zahlreiche Einheiten der Feuerwehr aus Süd- und Westgriechenland nach Athen.

Meteorologen und Zivilschutz hatten in den vergangenen Tagen immer wieder gewarnt: Wegen der Trockenheit und der starken Winde, die derzeit rund um die Ägäis wehen, könne sich jeder kleine Brand binnen Minuten zu einem Großfeuer ausweiten.

(dpa/afp/red)



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