Griechisches Kabinett nach Protesten wegen Zugunglück umgebildet

Das größte Zugunglück in der Geschichte Griechenlands mit 57 Toten hatte die größten Proteste in der Geschichte Griechenlands mit mehreren hunderttausend Protestanten zur Folge. Mit Erfolg: Sie die Regierung zu einer Umbildung des Kabinetts.
Die Angehörigen der Opfer fordern Klarheit.
Die Angehörigen der Opfer fordern Klarheit.Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Epoch Times14. März 2025

Nach großen Protesten im Zusammenhang mit dem schwersten Zugunglück in der Geschichte Griechenlands vor zwei Jahren hat Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sein Kabinett umfassend umgebildet.

So werden unter anderem die Ministerposten für die Bereiche Wirtschaft und Finanzen, Verkehr, Migration und Katastrophenschutz neu besetzt, wie sein Sprecher Pavlos Marinakis am Freitag sagte.

Zu den wichtigsten Veränderungen gehört demnach, dass der bisherige Wirtschafts- und Finanzminister Kostis Hatzidakis die neu geschaffene Stelle als stellvertretender Regierungschef übernehmen wird.

Auf seiner derzeitigen Position soll er von Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis abgelöst werden. Die Ressorts Äußeres, Verteidigung und Inneres werden hingegen nicht neu besetzt.

Am Samstag erste Sitzung

Dem Sprecher zufolge hält Mitsotakis am Samstag mit seinem neuen Kabinett eine erste Sitzung ab.

Mitsotakis und seine konservative Nea Dimokratia hatten die Wahl vor zwei Jahren klar gewonnen. Zuletzt war in Griechenland jedoch die Unzufriedenheit wegen des Umgangs mit dem schwersten Zugunglück in der Geschichte des Landes im Jahr 2023 gewachsen.

Bei dem Unglück Ende Februar 2023 war ein Passagierzug auf dem Weg von Athen nach Thessaloniki frontal mit einem Güterzug zusammengeprallt. 57 Menschen starben. Der Unfall wurde in einem Untersuchungsbericht auf menschliches Versagen und schwerwiegende strukturelle Mängel bei der griechischen Bahn zurückgeführt.

Opposition und Hinterbliebene von Opfern werfen der Regierung vor, nach dem Unglück Spuren vernichtet zu haben, um eine behördliche Mitverantwortung zu vertuschen. Am zweiten Jahrestag des Unglücks waren vor zwei Wochen landesweit mehr als 300.000 Menschen auf die Straße gegangen – es war einer der größten Proteste seit Jahrzehnten in Griechenland.

Vergangene Woche Freitag überstand Mitsotakis einen Misstrauensantrag im Parlament. Seine Nea Dimokratia verfügt über eine absolute Mehrheit im Parlament. (afp/red)



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