Griechische Ex-Außenministerin dringt auf schnelle Entlastung Athens
Griechenlands ehemalige Außenministerin Dora Bakoyannis dringt auf eine schnelle Entlastung ihres Landes in der Flüchtlingskrise. "Es würde jedem Land schwer fallen, Unterkünfte für 100.000 Menschen innerhalb von zwei Monaten zu schaffen. Griechenland steckt zudem nach wie vor in einer schweren Wirtschaftskrise", sagte die Athener Oppositionspolitikerin im Interview mit der "Welt".
Kernproblem sei der mangelnde Schutz der EU-Außengrenze. Deshalb plädierte Bakoyannis für eine weitere Verstärkung der EU-Grenztruppe Frontex. Zugleich zeigte sie sich aber skeptisch: "Die meisten EU-Staaten sind nicht bereit, Frontex mehr Personal oder Geld zur Verfügung zu stellen."
Den Vorwurf Österreichs und Sloweniens, die Regierung in Athen habe angebotene Hilfe abgelehnt, wies die Außenpolitikerin zurück. "Athen hat jede Unterstützung angenommen, die wir von Frontex bekommen. Aber das reicht nicht." Bakoyannis unterstrich die Notwendigkeit eines Abkommens mit der Türkei über die Rückführung von Flüchtlingen.
Allerdings warnte sie: "Europa sollte nicht als Bittsteller gegenüber Erdogan auftreten." Die Türkei habe Verantwortung übernommen für mehr als zwei Millionen Flüchtlinge und natürlich müsse die EU ihr dabei helfen. "Aber Ankara ist letztlich auf die Unterstützung aus Europa angewiesen, seit das Verhältnis zu Russland sich massiv verschlechtert hat und der Konflikt mit den Kurden wieder gewaltsam ausgetragen wird", so Bakoyannis.
Grundsätzlich könne sie sich die geforderte Visafreiheit für Türken in der EU vorstellen. "Aber bei den Verhandlungen gilt für Ankara, was zuvor für alle anderen Kandidaten galt: Es wird keinen Rabatt geben, Ankara muss die Bedingungen erfüllen und darf nicht einfach, zum Beispiel, nur Zeitungen schließen", sagte die Griechin.
(dts Nachrichtenagentur)
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