Griechisch-zyprischer Präsident mahnt Türkei zu Unterstützung für Wiedervereinigung

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Limassol im griechischen Inselsüden, Republik Zypern. (Thilo Gehrke)
Epoch Times31. Dezember 2016

Der griechisch-zyprische Präsident Nicos Anastasiades hat die Türkei aufgefordert, die Bemühungen um eine Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel zu unterstützen. Die für Januar geplanten Zypern-Gespräche, an denen auch die Türkei teilnehmen soll, seien das erste Mal, dass Ankara „mit seiner Verantwortung konfrontiert wird“, sagte Anastasiades in seiner am Samstag ausgestrahlten Neujahrsansprache.

Es müsse sich erweisen, ob die türkische Regierung nur darüber rede, dass sie eine Lösung für Zypern wolle, oder ob sie auch einen konkreten Lösungsvorschlag präsentiere.

Die Verhandlungen zwischen dem EU-Mitglied Zypern und der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern sollen Anfang Januar fortgesetzt werden. Ein Treffen vor gut einem Monat in der Schweiz war ohne Einigung beendet worden. Knackpunkt war laut einem UN-Sprecher die künftige Aufteilung Zyperns zwischen der griechisch- und türkischsprachigen Gemeinschaft.

Zunächst sollen sich ab 9. Januar Anastasiades und der türkisch-zyprische Volksgruppenführer Mustafa Akinci in Genf zu Verhandlungen treffen. Wenn alles gut geht, sollen ab 12. Januar die Garantiemächte Großbritannien, Griechenland und Türkei dazustoßen.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Die Türkische Republik Nordzypern wird nur von der Türkei anerkannt. Mehrere Versuche einer Aussöhnung gingen ins Leere, 2004 scheiterte ein von der UNO vorgelegter Plan für eine Wiedervereinigung. Im Mai 2015 wurden die Verhandlungen unter UN-Vermittlung wieder aufgenommen.

Sollte eine politische Einigung gefunden werden, müssten die Einwohner in beiden Teilen Zyperns der Vereinbarung noch in einem Referendum zustimmen. 2004 hatten sich die türkischen Nordzyprer in einer Volksabstimmung für eine Wiedervereinigung ausgesprochen, die Griechen im Süden lehnten den Plan ab.  (afp)



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