Griechenland hat die Bewachung seiner Grenzen „maximal verschärft“
Nach der Ankündigung Ankaras, Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa nicht länger aufzuhalten, hat Griechenland seine Grenzpatrouillen verstärkt. „Griechenland hat die Bewachung seiner Grenzen zu Land und zu Wasser maximal verschärft“, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen.
Aus Polizeikreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass die Grenzpatrouillen verdoppelt wurden. Nach Angaben aus Militärkreisen wurden in der Region Evros an der Grenze auf türkischer Seite rund 300 Menschen gesichtet. Diese Zahlen seien aber nicht ungewöhnlich, sagte ein Militärvertreter.
Flüchtlings-Lage in der Türkei spitzt sich zu
Die Türkei hatte kurz zuvor vor dem Hintergrund der militärischen Eskalation in Nordsyrien erklärt, sie werde ihre Grenzen nicht länger für Flüchtlinge auf dem Weg in die EU schließen. Ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogans Partei AKP sagte dem Sender CNN Türk, die Türkei könne dem Druck durch neu ankommende Flüchtlinge nicht mehr standhalten. Bei syrischen Luftangriffen auf Stellungen der türkischen Armee waren zuvor 33 Soldaten getötet worden, 32 weitere wurden verletzt. Die türkischen Streitkräfte reagierten mit Vergeltungsangriffen.
Seit Anfang Dezember sind nach UN-Angaben rund 950.000 Menschen aus den umkämpften Gebieten in Nordwestsyrien geflohen, darunter eine halbe Million Kinder. Viele von ihnen leben unter katastrophalen Bedingungen in der Grenzregion zur Türkei. Kaltes Winterwetter verschärft die Lage. In der Türkei leben bereits etwa 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge. Angesichts des wachsenden Unmuts der türkischen Bevölkerung über die Flüchtlinge und Mirganten will die Regierung in Ankara die Migration weiterer Menschen ins Land verhindern. (afp/so)
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