Griechenland liefert türkische Soldaten nicht aus – Türkei droht mit Aufkündigung des EU-Flüchtlingspakts

Die türkische Regierung hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit der Aufkündigung des Flüchtlingsabkommens gedroht. Sie warf der EU vor, sich nicht an ihre finanziellen Zusagen zu halten. Jetzt geht es um die acht türkischen geflohenen Soldaten, die Griechenland seit dem Putsch-Versuch in der Türkei nicht ausliefern will.
Titelbild
Flüchtlinge in der Türkei.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Januar 2017

Die Türkei hat mit der Aufkündigung des Flüchtlingsabkommens mit der Europäischen Union gedroht. Außenminister Mevlüt Cavusoglu reagierte damit am Freitag auf die Weigerung der griechischen Justiz, der Auslieferung von acht türkischen Soldaten zuzustimmen, die nach dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli nach Griechenland geflohen waren.

„Wir werden die nötigen Maßnahmen ergreifen, darunter die Annullierung des Abkommens zur Wiederaufnahme von Flüchtlingen“, sagte Cavusoglu dem Fernsehsender TRT. Die EU hatte im vergangenen März ein Abkommen mit der Türkei geschlossen, das vorsieht, dass die Türkei alle Flüchtlinge zurücknimmt, die von der türkischen Küste auf die griechischen Ägäis-Inseln gelangen.

Im Gegenzug sagte die EU zu, für jeden zurückgewiesenen Syrer einen anderen syrischen Flüchtling aus der Türkei auf legalem Weg aufzunehmen. Zudem sagten die EU-Mitglieder finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe für die Versorgung der 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei zu. In der Folge des Abkommens ging die Zahl der Neuankömmlinge in Griechenland deutlich zurück.

Die türkische Regierung hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit der Aufkündigung des Abkommens gedroht. Sie warf der EU vor, sich nicht an ihre finanziellen Zusagen zu halten. Brüssel wies dies zurück. Nach Ansicht von Experten ist es fraglich, ob eine Aufkündigung des Abkommens zu einem massiven Anstieg der Flüchtlingszahlen in Griechenland führen würde. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion