Polen: Behörden entfernen Greenpeace-Schiff aus Danziger Hafen – zwei Aktivisten festgenommen
Bewaffnete polnische Grenzschützer haben das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ in der Nacht zum Dienstag aus dem Hafen von Danzig geschleppt. Dort hatte die „Rainbow Warrior“ das Entladen von Kohle verhindert, wie die Umweltorganisation mitteilte. Eine Sprecherin der Grenzschutzbehörde bestätigte den nächtlichen Einsatz durch eine Spezialeinheit. Zwei der 18 Besatzungsmitglieder, der Kapitän und eine Aktivistin, seien festgenommen worden.
Die anderen Bootsinsassen wurden nach Prüfung ihrer Identität wieder freigelassen. Sie seien zurück an Bord der „Rainbow Warrior“ gegangen. Das Schiff ankere nun vor der Hafeneinfahrt und werde nicht von den Behörden festgehalten, erklärte ein weiterer Sprecher der Grenzschutzbehörde.
Wir haben den Kapitän, einen spanischen Staatsbürger, und eine österreichische Aktivistin wegen Verletzung der Schiffahrtsregeln festgenommen und das Schiff aus dem Hafen geschleppt, wo es keine Erlaubnis zum Ankern hatte“, sagte der Sprecher. Die Grenzschützer hätten sich „gewaltsam“ Zugang zum Schiff verschafft, nachdem ihre Anfrage, an Bord gelassen zu werden, wiederholt ignoriert worden sei.
Greenpeace kritisiert Polens für Nutzung von Kohle – als einen „schmutzigen“ Brennstoff
Greenpeace äußerte in einer Erklärung, dass die Aktion am Montag auf die Politik der polnischen Regierung aufmerksam machen sollte. Warschau bevorzuge die Verwendung von Kohle – einen „schmutzigen“ Brennstoff, der wesentlich zur globalen Erwärmung beiträgt. „Polen muss bis 2030 auf die Kohleverbrennung verzichten“, sagte Pawel Szypulski, Chef von Greenpeace Polen.
Die „Rainbow Warrior“ hatte durch die Blockade des Kohleterminals im Danziger Hafen verhindert, dass ein Frachter mit Kohle aus Mosambik ausladen konnte. Die Umweltaktivisten hatten zuvor in großen weißen Buchstaben „Stoppt Kohle“ auf den Rumpf des Frachters geschrieben.
Polens Regierung plant einen schrittweisen Kohleausstieg
Die nationalkonservative Regierung in Warschau plant nur eine schrittweise Reduzierung der Kohleabhängigkeit bei der Stromerzeugung von heute rund 80 Prozent auf 60 Prozent bis zum Jahr 2030. Polen und Ungarn haben einen EU-Vorschlag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf null Prozent bis 2050 abgelehnt und erklärt, dieses Ziel sei mit der Entwicklung ihrer Volkswirtschaften unvereinbar. (afp)
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