Greenpeace bemängelt Finanzlücke in globalem Biodiversitätsfonds
Vor der 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (CBD COP16) Ende Oktober hat Greenpeace die Schließung der Finanzlücke im globalen Biodiversitätsfonds angemahnt.
2022 hatten sich 28 Länder darauf geeinigt, bis 2025 mindestens 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Finanzierung des weltweiten Schutzes der biologischen Vielfalt bereitzustellen. Einem kürzlich veröffentlichten Bericht zufolge haben allerdings 23 Länder weniger als die Hälfte des zugesagten Betrags gezahlt, sodass eine Lücke von 11,6 Milliarden US-Dollar bleibt.
Das Abkommen von 2022, in dem das Ziel festgelegt wurde, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der Welt zu schützen, hänge von der Bereitstellung der vereinbarten Finanzmittel für die Einrichtung dieser Schutzgebiete ab, bemängelte Greenpeace International. Nötig seien 20 Milliarden US-Dollar bis 2025.
Indigene und Lokale Gemeinschaften sollen direkt Zugang zu Finanzmittel erhalten
Zudem pochte die Umweltschutzorganisation darauf, indigenen Bevölkerungsgruppen und lokalen Gemeinschaften direkten Zugang zu Finanzmitteln zu gewähren. Nach Angaben der Weltbank schützen indigene Gemeinschaften 80 Prozent der weltweit verbliebenen biologischen Vielfalt. Dabei will sie Greenpeace unterstützen.
„Die Regierungen müssen sich für den Schutz von Ökosystemen mit hoher Integrität und hoher Kohlenstoffdichte einsetzen“, so Greenpeace International. „Ein gemeinsames Arbeitsprogramm der Biodiversitäts- und der Klimakonvention kann viel dazu beitragen, diese Agenda voranzubringen.“
Als Biodiversitätskrise wird der rapide Verlust an biologischer und genetischer Vielfalt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet, der auf menschliches Handeln zurückgeführt werden kann. Das Ausmaß des Artenaussterbens ist so groß, dass häufig vom sechsten Massenaussterben der Geschichte des Planeten gesprochen wird.
Das Weltwirtschaftsforum hält den Verlust von Biodiversität und den Kollaps von Ökosystemen langfristig für das drittgrößte globale Risiko, nach Extremwetterereignissen und kritischen Änderungen im Erdsystem. (dts/red)
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