Google will für Energiebedarf wegen KI Strom aus kleinen Kernreaktoren beziehen

Der Chef der Google-Abteilung für Energie und Klima sieht in einer neuen Kernenergie-Technologie eine saubere und zuverlässige Energiequelle, um den stetig wachsenden Strombedarf durch KI-Anwendungen zu decken.
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Symbolbild: Ein KI-Krebserkennungsmikroskop von Google ist während der World Artificial Intelligence Conference 2018 in Shanghai zu sehen.Foto: STR/afp via Getty Images
Epoch Times15. Oktober 2024

Der Technologiekonzern Google will für seinen steigenden Energiebedarf wegen der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz künftig Kernenergie aus kleineren Reaktoren beziehen. Das Unternehmen unterzeichnete dazu am Montag einen Vertrag mit dem kalifornischen Startup Kairos, das diese Reaktoren herstellt. Der erste davon soll bis 2030 an den Start gehen, danach sollen bis 2035 rasch weitere Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 500 Megawatt folgen.

Kernenergie werde „eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung unseres sauberen Wachstums“ sowie bei der Fortentwicklung der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) spielen, sagte der Chef der Google-Abteilung für Energie und Klima, Michael Terrell. Es handle sich um „saubere, zuverlässige Energiequellen“.

Wegen der noch im Aufbau befindlichen Technologie greifen die Konzerne derzeit auch auf bestehende Kernkraftanlagen zurück. So soll etwa das vor fünf Jahren abgeschaltete Kernkraftwerk Three Mile Island im US-Bundesstaat Pennsylvania wieder in Betrieb genommen werden, um den Strombedarf von Microsoft zu decken. In der Anlage, die 1979 Ort des schwerwiegendsten Atomunfalls in der Geschichte der USA war, wird Reaktorblock 1 wieder hochgefahren.

Die Salzschmelzreaktoren haben noch keine behördliche Zulassung

KI-Anwendungen werden mit immensen Datenmengen gespeist, was den Strombedarf in den Rechenzentren der Konzerne in die Höhe schnellen lässt. Technologiekonzerne wie Google, Microsoft und Amazon suchen deshalb derzeit weltweit nach Stromquellen.

Unternehmen wie Kairos setzen auf sogenannte kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors – SMR). Dabei handelt es sich nach Angaben des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung um Reaktoren mit einer Leistung zwischen unter zehn Megawatt bis 300 Megawatt. Durch eine standardisierte Bauweise können die kompakten Reaktoren einfacher und kostengünstiger installiert werden.

Bei den von Kairos geplanten Modellen handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um Salzschmelzreaktoren — als Kühlmittel wird geschmolzenes Fluoridsalz verwendet. Die Technologie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und hat keine behördliche Zulassung. Ende 2023 erhielt Kairos von den US-Behörden die Erlaubnis zum Bau eines ersten Versuchsreaktors, der in Tennessee entsteht. Er soll 2027 in Betrieb gehen.

Der Mitgründer und Chef des US-Startups, Mike Laufer, sprach von einer „bedeutsamen Partnerschaft“ mit Google. Die Vereinbarung ermögliche es, dass die SMR-Technologie „reifen und dabei lernen“ könne. Zum finanziellen Umfang der Vereinbarung von Google mit Kairos wurde keine Angaben gemacht. (afp/red)



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