Gibraltar scheint das Virus besiegt zu haben – Virologe: „Impfung garantiert keine Herdenimmunität“
Während in Deutschland noch auf Demos gegen die Corona-Maßnahmen protestiert wird, gibt Gibraltar, die kleine britische Enklave am Südzipfel Spaniens an, bereits das erreicht zu haben, worauf Deutschland und der Rest Welt wohl noch eine Weile warten müssen: eine Corona-freie Zone. Es scheint als wäre der Virus an diesem Ort bereits besiegt. Aber ist er das wirklich? Ein Wiener Virologe bezweifelt dies.
Laut der offiziellen Website der Regierung Gibraltars, gibt es in der lokalen Bevölkerung schon seit mehreren Wochen keinen nachgewiesenen Corona-Fall mehr. Lediglich einige wenige importierte Fälle, die allerdings sofort isoliert wurden.
Demzufolge hob die Regierung die Schutzmaßnahmen in den letzten Wochen schrittweise auf. So herrscht auf den Straßen und in den meisten Einrichtungen keine Maskenpflicht mehr. Schulen, Kirchen, Fitness-Studios und Geschäfte sind wieder geöffnet – Bars und Restaurants sogar bis 2 Uhr morgens. Nächtliche Ausgangssperren? Passé. Die Bürger können sich wieder mit mehreren Freunden treffen, sogar Live-Konzerte und Fußballspiele mit Zuschauern dürfen stattfinden. Jetzt, wo alle geimpft sind, genießen die Menschen ihre Grundrechte wieder.
In keinem anderen Land ist die Impfkooperation der Bevölkerung so stark wie auf dieser Halbinsel. Seit Mitte April sind mit 85 Prozent alle erwachsenen Einwohner über 16 Jahre vollständig geimpft. Unter den über 60-Jährigen sind sogar 98 Prozent der Bevölkerung immunisiert. Nur 3,5 Prozent haben den Impfstoff abgelehnt.
Als britisches Territorium hat Gibraltar fünf Impfstofflieferungen aus London erhalten, hauptsächlich die Impfung von Pfizer/BioNTech. Eine Handvoll Impfungen von AstraZeneca wurde auch für diejenigen reserviert, die möglicherweise anfällig für schwere allergische Reaktionen sind.
Mit einer Größe von gerade einmal 6,7 Quadratkilometern und rund 34.000 Einwohnern hat Gibraltar eine extrem hohe Bevölkerungsdichte und gilt als kleine Gemeinschaft, in der fast jeder jeden kennt. Im Zuge der zweiten Corona-Welle infizierten sich 4.282 Menschen, 94 starben. Der Großteil zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar.
Womöglich löste dies unter diesen Umständen eine stärkere Impfbereitschaft der Einwohner aus, denn in Relation zur Gesamtbevölkerungszahl erscheint die Zahl der Infizierten recht groß. Vielleicht war es aber auch der Druck, der kleinen Insel nicht entfliehen zu können, denn die meisten Gibraltarer sind sehr reisefreudig. Kein Wunder, denn bei einer Fläche, die nur ein wenig größer als der Vatikan ist, könnte man schnell klaustrophobisch werden. Noch dazu, wenn ein riesiger Felsen einen großen Teil der Halbinsel ausmacht.
Stimmung auf Gibraltar
„Ich bin jetzt seit ein paar Monaten auf dem Felsen, ohne einen Fuß auf Spanien gesetzt zu haben. Das ist ein großer Teil unseres Lebens, über die Grenze zu fahren und jedes Wochenende neue Städte zu besuchen. Darauf freue ich mich am meisten“, sagt Christian Segovia, ein 24-jähriger Ingenieur, der bei einer Reederei arbeitet.
Laut Gesundheitsministerin Samantha Sacramento verdanke man die Null-Covid-Fälle aber der Impfkampagne namens „Operation Freiheit“. Diese wurde von ihr auf strategischer, operativer und logistischer Ebene geleitet.
Die Regierung führte zudem einen Impfpass ein und erstellt derzeit ein digitales Impfregister, das mit den Systemen des Vereinigten Königreichs sowie der Europäischen Union gekoppelt werden kann. Außerdem hat jeder eine App, die Impfdaten und Testergebnisse speichert. So soll auch sichergestellt werden, dass das Virus nicht wieder zurückkommt.
Gino Jimenez, Präsident der Gibraltar’s Catering Association, hegt einige Zweifel, begrüßt die App aber, wenn sie hilft, ausländische Touristen zurückzuholen. Sein Restaurant, ein beliebter lokaler Treffpunkt für Frühstück und Mittagessen, folgt den Gesundheitsrichtlinien, um diejenigen zurückzulocken, die „noch testen, ob es sicher ist, auszugehen“.
„Wir sind eine sehr enge, sehr gesellige Gemeinschaft. Und es gibt nichts Besseres, als mit einer Tasse Kaffee um den Tisch zu sitzen und zu reden“, sagte er.
Virologe: „Sars-CoV-2 kann nicht ausgerottet werden“
Aber hat Gibraltar tatsächlich durch die Impfungen eine Herdenimmunität erreicht?
Der Virologe Lukas Weseslindtner von der MedUni Wien ist von der Herdenimmunität durch eine Impfung nicht überzeugt. Man könne zwar von einer ausreichenden Immunisierung sprechen, erklärt er der „Wiener Zeitung“, allerdings werde es eine großflächige Herdenimmunität bei Sars-CoV-2 durch die Impfungen nicht geben.
Im Allgemeinen gebe es verschiedene Stufen von Immunität, so der Virologe. Bei einer sterilisierenden Immunität sei der Organismus so immun, dass der Erreger sich überhaupt nicht mehr vermehren und der Organismus somit auch kein Virus mehr ausscheiden könne.
Bei der partiellen Immunität könne man das Virus noch ausscheiden, weil die Vermehrung nicht komplett verhindert, sondern nur verlangsamt werde. Herdenimmunität bedeute, dass viele immunisierte Menschen ein Virus nicht mehr ausscheiden können, sodass es nur noch schwer zirkulieren kann. Dies würde dann auch ungeimpfte Menschen vor einer Infektion schützen. Bei Sars-CoV-2 sei dies nicht der Fall.
Man wisse allerdings nichts über die Dauer der Immunität, die durch die Impfungen geschieht, erklärt Weseslindtner. Außerdem gebe es die Mutationen – man könne jetzt noch nicht wissen, welche Varianten im Herbst grassieren werden. Demzufolge könne das Virus nicht ausgerottet und eine wirkliche Herdenimmunität nicht erreicht werden.
Schwere Fälle einer Erkrankung ließen sich zwar mit einer Impfung verhindern, aber um eine Zirkulation der E484K-Variante dauerhaft zu hemmen, bräuchte es adaptierte Impfstoffe. (aa)
Unsere Buchempfehlung
Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.
Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.
In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion