Gewalt bei Räumung von Impfpflicht-Protest-Lager
Bei der Räumung eines Zeltlagers von Impfpflicht-Gegnern in Neuseeland durch die Behörden ist es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestlern gekommen. Hunderte Beamte in Kampfausrüstung waren im Einsatz, um das vor 23 Tagen vor dem Parlamentsgebäude in Wellington eingerichtete Camp aufzulösen.
Die Polizei habe bei der Aktion auch Feuerwehrschläuche als Wasserwerfer sowie Pfefferspray eingesetzt, während die Demonstranten die Beamten mit Feuerlöschern besprüht und mit verschiedenen Gegenständen beworfen hätten, berichteten neuseeländische Medien. Mindestens drei Beamte wurden einer Mitteilung zufolge verletzt. Demonstranten zündeten am Nachmittag auch Zelte an. Von dem provisorischen Camp stieg dichter schwarzer Qualm auf.
Corona-Impfpflicht für bestimmte Gruppen
„Insbesondere sind wir besorgt darüber, dass diejenigen mit guten Absichten jetzt zahlenmäßig unterlegen sind gegenüber denen, die bereit sind, Gewalt anzuwenden“, sagte Polizeichef Andrew Coster. Etwa 60 Protestler seien festgenommen worden, berichtete der Sender Radio New Zealand. Die Polizei sprach von 38 Festnahmen.
Tausende Demonstranten waren am 8. Februar in einem Konvoi mit Lastwagen zum Parlament gezogen, um ihrem Unmut über die strengen Corona-Regeln in dem Pazifikstaat Luft zu machen. Offenbar wurden sie von den Protesten der Lkw-Fahrer im kanadischen Ottawa inspiriert. Sie bauten unter anderem Zelte auf dem Gelände auf. Bereits wenige Tage später hatte die Polizei erstmals versucht, das Camp zu räumen und Dutzende Teilnehmer festgenommen.
In Neuseeland gibt es eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, darunter Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der Feuerwehr, im Bildungsbereich sowie im Justizvollzug und beim Militär. Arbeitnehmern, die sich nicht impfen lassen, droht die Kündigung. Impfnachweise werden zudem auch in Cafés und Restaurants, bei Gottesdiensten und im Fitnessstudio verlangt. (dpa/mf)
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