Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor Bürgerkrieg in Burundi
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat vor einem Bürgerkrieg und einem drohenden Massenmord in dem ostafrikanischen Staat Burundi gewarnt. Jede Woche fielen 15 bis 20 Oppositionelle, Menschenrechtsverteidiger und andere Zivilisten der willkürlichen Gewalt der Sicherheitskräfte zum Opfer, erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Seit der Eskalation des Streits um die Wiederwahl des Staatspräsidenten im April 2015 sind schon mehr als 200 Menschen bei politisch motivierten Gewalttaten getötet worden und 209.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen."
Die EU müsse ihre Entwicklungszusammenarbeit mit Burundis Regierung aufkündigen, sollte der umstrittene Staatspräsident Pierre Nkurunziza weiterhin jeden Dialog über Menschenrechtsverletzungen verweigern. Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich mehr als beunruhigt: "Die Lage weckt schlimmste Erinnerungen an schreckliche Bürgerkriege und Massaker", erklärte Steinmeier am Freitag. Der Präsident und die Regierung Burundis müssten damit rechnen, "dass die internationale Gemeinschaft sie für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen wird". Steinmeier rufe den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, "jetzt rasch zu handeln".
(dts Nachrichtenagentur)
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