LIVE: „Gelbwesten“ in Paris – Wohnhaus an der Champs-Elysées geht bei Protest in Flammen auf – Läden geplündert
+++ Newsticker +++
Brände und Plünderungen bei „Gelbwesten“-Demo in Paris
Plünderungen, Brandstiftungen und eingeschlagene Scheiben: Der Protest der „Gelbwesten“-Bewegung in Paris ist am Samstag in Gewalt ausgeartet. Beim Brand eines Wohnhauses wurden elf Menschen verletzt, eine Frau und ihr Baby mussten aus den Flammen gerettet werden. Die Polizei nahm 82 Menschen fest. Landesweit protestierten bis zum frühen Nachmittag rund 14.500 „Gelbwesten“.
Es war der gewalttätigste „Gelbwesten“-Protest seit Dezember. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Mehrere Zeitungskioske brannten aus, vermummte und schwarz gekleidete Teilnehmer der Proteste warfen Steine auf Polizisten und bauten Barrikaden.
Auf den Champs-Elysées wurden unter anderem an einem Geschäft der Modekette Boss und am Promi-Restaurant Fouquet’s Scheiben eingeschlagen. Die Demonstranten setzten eine Bankfiliale im Erdgeschoss eines Wohngebäudes in Brand. Eine Frau und ihr Baby waren im zweiten Stock von den Flammen eingeschlossen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Elf Menschen wurden bei dem Brand verletzt, unter ihnen zwei Feuerwehrleute.
„Sehen Sie nur, was hätte passieren können“, sagte ein sichtlich unter Schock stehender Bewohner des Gebäudes der Nachrichtenagentur AFP. „Sie hätten töten können.“
Frankreichs Innenminister Christophe Castaner warf den Brandstiftern vor, sie seien weder Demonstranten noch Randalierer, sondern Mörder. In einer Zwischenbilanz am frühen Nachmittag sprach die Polizei von 82 Festnahmen. Castaner sagte weiter, einige Teilnehmer seien offensichtlich „nur angereist, um Sachen zu zerstören“. In sozialen Netzwerken hatten die Organisatoren des Protestes zuvor angedeutet, es würden Unterstützer aus Italien, Belgien, den Niederlanden und sogar aus Polen erwartet.
Der Innenminister sprach von 1500 „extrem gewaltbereiten“ Teilnehmern unter den Demonstranten in Paris. Landesweit gingen nach Angaben des Ministeriums bis zum frühen Nachmittag 14.500 „Gelbwesten“ auf die Straße – mehr als doppelt so viele wie zur gleichen Zeit eine Woche zuvor. In Paris waren es demnach 10.000 Demonstranten.
Die Teilnehmerzahlen waren zuletzt deutlich gesunken. Vor einer Woche gingen in ganz Frankreich nur noch 28.000 Menschen auf die Straße – ein deutlicher Kontrast zu den fast 300.000 Menschen beim ersten Protestmarsch im November.
Parallel zu den Demonstrationen endeten die Diskussionsrunden, zu denen Präsident Emmanuel Macron die Bürger unter dem Eindruck der Proteste aufgerufen hatte. In den vergangenen zwei Monaten waren rund 500.000 Menschen zu den landesweiten Gesprächen gekommen. Die „Gelbwesten“ hatten die Veranstaltungsreihe als Ablenkungsmanöver abgelehnt. (afp)
Wohnhaus geht bei «Gelbwesten»-Protest in Flammen auf
Ein Wohnhaus ist in Paris bei Protesten der „Gelbwesten“ in Flammen aufgegangen – eine Mutter und ihr Baby wurden gerettet. Das Feuer wurde nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner vorsätzlich gelegt.
Es brach in einer Bank im Erdgeschoss des Haues in der Nähe der Prachtmeile Champs-Élysées aus und breitete sich dann aus, wie der Sender France 3 berichtete. Die Mutter und ihr Kind befanden sich den Angaben nach im zweiten Stock und wurden von Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht. „Die Personen, die diese Tat begangen haben, sind weder Demonstranten noch Randalierer, sie sind Mörder“, erklärte Castaner via Twitter.
Bei den Protesten der „Gelbwesten“ ist es am Samstag wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreichs Hauptstadt gekommen. Auf den Champs-Élysées wurden Läden geplündert, Schaufenster zerschlagen und Autos angezündet.
Am Vormittag hatte Castaner erklärt, dass sich professionelle Randalierer unter die Demonstranten gemischt hätten. In den vergangenen Woche hatte die Zahl der Demonstranten bei den Protesten gegen die Reformpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron immer weiter abgenommen. (dpa)
Zusammenstöße mit der Polizei – Plünderungen an der Champs-Elysées
Bei neuen Protesten der französischen „Gelbwesten“-Bewegung haben sich Demonstranten und Polizei in Paris Auseinandersetzungen geliefert. Die Polizei ging am Samstagmorgen mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor. Ein Mannschaftswagen der Polizei wurde angegriffen, Demonstranten errichteten Barrikaden. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 20 Menschen festgenommen.
Am Rande der Proteste kam es zu Plünderungen, Demonstranten plünderten am Samstag Geschäfte an der Luxus-Einkaufsstraße Champs-Elysées, wie ein AFP-Reporter beobachtete. Auf dem Place de l’Etoile warfen maskierte und schwarz gekleidete Demonstranten Pflastersteine in Richtung der Polizisten.
Die „Gelbwesten“ verlangen endlich die Umsetzung ihrer Forderungen. Auf der Facebook-Seite „Akt 18 – Ultimatum – Ganz Frankreich nach Paris“ stellen die Protestierenden dem Präsidenten ein Ultimatum und verlangen die Umsetzung ihrer Forderungen.
„Am Samstag müssen sie damit klarkommen, sie werden die Folgen von 17 Wochen Verarsche zu spüren bekommen“, schreiben die „Gelbwesten“. Und weiter: „Es ist mir scheißegal. [Ich werde den Leuten nicht mehr sagen]: „Bleib ruhig“, warnt Maxime Nicolle in einem seiner Live-Streams. In einem weiteren Post schreibt er, dass „was passieren wird, wird passieren“. Und: „Ich werde nicht zur Gewaltlosigkeit aufrufen, ich werde nicht zur Gewalt aufrufen.“
RT berichtet LIVE aus Paris:
Demonstranten wollen sich vereinigen
Geplant ist offenbar auch eine Vereinigung verschiedener Demonstrationen: Ein Solidaritätsmarsch gegen Polizeigewalt und eine Klimademonstration sollen sich morgen mit den „Gelbwesten“-Kundgebungen vereinen.
Die „Gelbwesten“ hatten für Samstag zu einem Marsch auf Paris aufgerufen, mit dem sie neue Stärke demonstrieren wollen. Die Regierung versetzte die Sicherheitskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft.
Am Freitag endete offiziell der Bürgerdialog, den Präsident Emmanuel Macron als Antwort auf die Proteste ins Leben gerufen hatte. Erste Ergebnisse will der Staatschef im April präsentieren. Die Demonstranten fordern Steuersenkungen und mehr soziale Gerechtigkeit. (afp/ks)
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