„Gelbwesten“-Proteste in Frankreich und Brüssel: Festnahmen und Zusammenstöße mit der Polizei
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Die Protestkundgebungen der „Gelbwesten“ haben sich am Samstag auf die belgische Hauptstadt Brüssel ausgeweitet. Die Polizei nahm dort nach eigenen Angaben rund 70 Menschen fest. Bei den Festnahmen handle es sich um „präventive Maßnahmen“, teilte sie mit. Die Polizei riegelte das Brüsseler Europaviertel ab. Dort haben Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz. Selbst Fußgänger erhielten keinen Zugang zu dem Viertel, wie ein AFP-Reporter berichtete.
An den Demonstrationen im Stadtzentrum nahmen am Vormittag mehrere Dutzend „Gelbwesten“ teil. Die Kundgebungen verliefen – anders als im Nachbarland Frankreich – zunächst friedlich. Sie führten aber zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in der belgischen Hauptstadt.
Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga gingen „Gelbwesten“-Demonstranten am Samstag auch in der Region Westflandern auf die Straße. Sie blockierten demnach bei Rekkem nahe der Grenze zu Frankreich eine Autobahn. Auch auf der Autobahn bei Adinkerke errichteten Aktivisten laut Belga eine Straßensperre.
Die Protestbewegung hat ihren Ursprung in Frankreich, wo die „Gelbwesten“ seit Wochen den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron sowie Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne fordern. Ende November waren Proteste der „Gelbwesten“ in Brüssel in Gewalt umgeschlagen. Zwei Polizeifahrzeuge wurden in Brand gesteckt.
Zusammenstöße bei Protesten der „Gelbwesten“ in Paris
Bei den Protesten der „Gelbwesten“ in Paris ist es am Samstagmorgen zu ersten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen Teilnehmer einer Kundgebung in einer Seitenstraße des Prachtboulevards Champs-Elysées ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Mehrere Demonstranten bewarfen die Polizei unter anderem mit Knallkörpern und anderen Gegenständen.
LIVE: Protest der Gelbwesten in Paris geht weiter
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Rund 1500 Menschen hätten sich am Vormittag auf den Champs-Elysées versammelt, erklärte die Polizeipräfektur. Nach Angaben von Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe wurden in Paris bis zum späten Vormittag 481 Menschen vorläufig festgenommen, 211 Menschen kamen in Polizeigewahrsam. Darunter seien Verdächtige, die Masken, Steinschleudern, Hämmer und Pflastersteine bei sich getragen hätten.
Bei den Kundgebungen vor einer Woche, als es in der Hauptstadt zu bürgerkriegsähnlichen Szenen gekommen war, hatte die Zahl der Festnahmen zur gleichen Zeit bei 412 gelegen.
Die Regierung hat landesweit 89.000 Sicherheitskräfte mobilisiert, in Paris sind es 8000. Das sind rund ein Drittel mehr als am vergangenen Samstag. Einzelne Aktivisten hatten zur Einnahme des Elysée-Palasts aufgerufen, des Amtssitzes von Präsident Emmanuel Macron.
Die Protestbewegung fordert den Rücktritt Macrons sowie allgemeine Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne. Die bisherigen Zusagen der Regierung reichen den Bürgern nicht aus. (afp/dts/dpa)
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