LIVE „Gelbwesten“: Demonstration gegen Polizeigewalt beim „großen Marsch der Verletzten“
In Frankreich, am zwölften landesweiten Protesttag, wollen die „Gelbwesten“ ein Zeichen gegen Polizeigewalt setzen und an die mehr als 1900 Verletzten seit Beginn der Proteste erinnern.
Mehrere hundert Anhänger der Protestbewegung kamen im Osten der französischen Hauptstadt zusammen, um bei einem „großen Marsch der Verletzten“ gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Auf einem Spruchband forderten die Teilnehmer, den Einsatz von Gummigeschossen und Schockgranaten durch die Polizei bei Zusammenstößen am Rande der „Gelbwesten“-Proteste zu verbieten.
Der in der vergangenen Woche während einer Demonstration schwer am Auge verletzte „Gelbwesten“-Anführer Jérôme Rodrigues wurde mit Applaus begrüßt, als er zu der Kundgebung erschien. Um ihre Solidarität mit Rodrigues und den mehr als 1900 Verletzten seit Beginn der Proteste im November zu verdeutlichen, hatten sich mehrere Teilnehmer einen Verband um ein Auge gelegt.
Protest im Livestream:
https://www.youtube.com/watch?v=WMbJnO8wxo0
Scharfe Kritik üben die „Gelbwesten“ an dem Einsatz von Gummigeschossen und Schockgranaten durch die Polizei. Der Staatsrat hatte Forderungen nach einem Verbot der Gummimunition am Freitag zurückgewiesen.
Hauptkundgebung in Valence
Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hatte am Freitag den Einsatz der Gummigeschosse gegen „Randalierer“ erneut verteidigt. Zugleich kündigte er an, „Missbräuche“ zu ahnden. Der Pariser Staatsrat als oberstes Verwaltungsgericht hatte die Verwendung der Hartgummi-Munition am Freitag unter Verweis auf die Gewalt bei den Protesten erlaubt.
Die Hauptkundgebung ist in Valence im Südosten des Landes geplant. Dort werden tausende Menschen erwartet. In der Innenstadt galten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Fast alle Geschäfte hatten geschlossen. Manche Besitzer hatten ihre Läden mit Holzlatten verbarrikadiert.
Weitere Demonstrationen sind in Bordeaux, Toulouse, Nancy, Caen und Nantes vorgesehen. In Toulouse wurde eine Ermittlung wegen eines Videos eingeleitet, in dem Polizisten fordern, auf die Demonstranten „zu schießen“.
Im Hafen von Marseille wollen die Aktivisten eine „Mauer der Schande“ zur Erinnerung an die insgesamt 14 Toten im Zusammenhang mit den Protesten aufbauen. Elf davon waren in Frankreich und drei in Belgien ums Leben gekommen.
Die „Gelbwesten“ fordern den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron und eine Stärkung der Kaufkraft der Franzosen. Am vergangenen Wochenende hatten sich landesweit nach Regierungsangaben 69.000 Menschen an den Demonstrationen beteiligt. (afp)
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