Geheimbericht: Erdogan droht EU mit kompletter Grenz-Öffnung nach Griechenland und Bulgarien
Der türkische Präsident Erdogan habe mit der kompletten Öffnung der Landes-Grenzen für Flüchtlinge gedroht, sollte die EU ihr Zahlungs-Angebot nicht verbessern, heißt es in einem griechischen Medienbericht laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Dies ist dem Protokoll eines Gesprächs zwischen Präsident Erdogan, dem EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk zu entnehmen, das auf der Webseite euro2day.gr veröffentlicht wurde. Es ist auf Englisch, unvollständig und wurde von Greek Analyst (siehe unten) auf Twitter gepostet. Das Gespräch fand am Rande des G20-Gipfels in Antalya statt.
Dabei erfährt Erdogan, die 3 Mrd. Euro würden sich auf einen 2-Jahreszeitraum beziehen, nicht aber 2 Mal in Jahresabstand gezahlt werden, was er anscheinend erwartet hatte. Erdogan reagiert ungehalten:
Auszug aus dem Protokoll in deutscher Übersetzung: Erdogan fragte, ob es sich im Angebot um 3 oder 6 Milliarden Euro handeln würde. Als Junkers 3 Milliarden Euro bestätigte, sagte Erdogan, die Türkei würde das Geld der EU sowieso nicht benötigen. “Wir können die Tore nach Bulgarien und Griechenland jederzeit öffnen und die Flüchtlinge in Busse setzen.” Wenn sie 3 Milliarden für 2 Jahre sage, brauchen wir nicht weiter zu diskutieren. Griechenland hat während der EU-Krise 400 Mrd. Euro erhalten. Wir hätten etwas davon in eine Sicherheitszone in Syrien investieren sollen, damit hätten wir alle Flüchtlingsprobleme gelöst.
Etwas später erklärt Tusk: Die EU befindet sich in einer sehr schwierigen Lage. Einige Mitgliedstaaten seinen bereit Schengen zu beenden, besonders nach Paris. Wenn wir nicht bald einen Abkommen vorweisen, könnte es dramatisch werden.
Erdogan fragt rhetorisch: “Wie also wollen sie mit den Flüchtlingen umgehen, wenn das Abkommen nicht zustande kommt. Die Flüchtlinge töten?”
Tusk sagt, die EU könnte ihre Attraktivität für Flüchtlinge verringern, aber das ist nicht die Lösung, die wir anstreben.
Erdogan sagt, die EU wird mit mehr als einem toten Jungen am Strand der Türkei konfrontiert werden. Es werden 10.000 oder 15.000 sein. Was werden sie damit umgehen. Bei den Anschlägen in Paris ginge es nur um Armut und Ausgrenzung.
Die Echtheit der Aufzeichnungen wollte ein Sprecher des EU-Rats und der EU-Kommission gegenüber Reuters weder bestätigen noch dementieren. Wer der Verfasser des Protokolls ist und wie die griechische Webseite daran gelangte sei ebenfalls bislang unklar. Das Büro Erdogans hätte ebenfalls bislang keine Stellungnahme veröffentlicht. (dk)
Hier der vollständige Protokollauszug auf Englisch:
Confidential docs of what went on b/w Tusk, Juncker & Erdogan in Nov meeting on #refugeecrisis. (via @euro2day_gr) pic.twitter.com/McVZAICayq
— The Greek Analyst (@GreekAnalyst) 8. Februar 2016
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