Gegen hohe Mieten: Zehntausende demonstrieren in Barcelona
Tausende Menschen haben am Samstag in Barcelona für bezahlbaren Wohnraum demonstriert. Auf Aufruf von linksgerichteten Parteien und Gewerkschaften versammelten sich die Menschen im Zentrum der zweitgrößten spanischen Stadt hinter einem riesigen Banner mit der Aufschrift „Runter mit den Mieten“.
Die Polizei sprach von etwa 22.000 Teilnehmern, die Veranstalter von 170.000, berichtete die spanische Nachrichtenagentur „Europapress“.
Die Miten halbieren
Die Demonstranten forderten eine 50-prozentige Senkung der Mieten, unbefristete Mietverträge und ein Verbot des „spekulativen“ Verkaufs von Gebäuden. „Es geht nicht an, dass Investoren in unsere Städte kommen und mit den Appartements Monopoly spielen“, sagte die Sprecherin des katalanischen Mieterbundes, Carme Arcarazo.
Zudem wollen sie erreichen, dass leerstehende Wohnungen und Touristenunterkünfte wieder den Einwohnern der Hauptstadt der Region Katalonien im Nordosten Spaniens zur Verfügung stehen und Mietverträge unbefristet gelten.
„Es reicht jetzt damit, dass wir die Hälfte unseres Gehalts für Mieten ausgeben und jedes Mal, wenn ein Vertrag ausläuft, unsere Sachen aufs Neue packen müssen“, zitierte „El País“ die Sprecherin des Mieterverbands.
Laut „El País“ verschärfen in Barcelona auch Immobilienkäufe ausländischer Investoren, die damit zeitgleich Visa erhalten, die Lage auf dem angespannten Wohnungsmarkt.
Andere Städte haben das gleiche Problem
Die katalanische Regionalhauptstadt hatte im Juni bereits angekündigt, ab 2028 keine Ferienwohnungen für Touristen mehr zu erlauben. Stattdessen sollen die derzeit mehr als 10.000 Ferienappartements wieder Dauermietern zur Verfügung stehen.
An einer ähnlichen Demonstration in der spanischen Hauptstadt Madrid hatten am 13. Oktober schätzungsweise 22.000 Menschen teilgenommen. Auch in anderen Städten wurden ähnliche Kampagnen gestartet.
Nach Angaben des Immobilienportals Idealista sind die Mietpreise pro Quadratmeter in den vergangenen zehn Jahren in ganz Spanien um 82 Prozent gestiegen.
Das Durchschnittsgehalt ist nach Angaben des nationalen Statistikinstituts in dieser Zeit um 17 Prozent gestiegen. (dts/dpa/red)
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