Gegen Corona-Ausgangssperren: Ausschreitungen in Rom

In Italien ist es in der zweiten Nacht in Folge bei Protesten gegen die nächtlichen Corona-Ausgangssperren zu Ausschreitungen gekommen. Rund 200 Demonstranten attackierten im Zentrum von Rom die Polizei.
Titelbild
Zusammenstöße zwischen Polizei und Rechten der Forza Nuova-Partei am 24. Oktober 2020 bei einem Protest gegen die Restriktionsmaßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 auf der zentralen Piazza del Popolo in Rom (Italien).Foto: ANDREAS SOLARO/AFP über Getty Images
Epoch Times25. Oktober 2020

In Rom protestierten und attackierten rund 200 maskierte Demonstranten der rechten Gruppierung Forza Nuova in der Nacht zum Sonntag im Zentrum von Rom die Polizei mit Leuchtraketen und Knallkörpern. Sie setzten auch Mülltonnen in Brand.

Nach Angaben der Zeitung „La Repubblica“ wurden zwei Polizisten verletzt. Sieben Demonstranten wurden demnach festgenommen.

Die Demonstranten hatten sich auf der Piazza del Popolo versammelt, einem der bekanntesten Plätze der Hauptstadt. Sie entzündeten dort eine Minute vor Mitternacht ein Feuerwerk in den italienischen Nationalfarben. In der Region Latium, zu der Rom gehört, gilt eine Ausgangssperre von Mitternacht bis 05.00 Uhr zur Eindämmung des Coronavirus.

Ausweitung der Ausgangssperren

Vor der Demonstration in Rom hatte es Aufrufe in den Onlinenetzwerken gegeben, dem Beispiel von Neapel zu folgen. Dort hatten in der Nacht zum Samstag Demonstranten bei Protesten gegen die Ausgangssperre die Polizei attackiert. Auch in der Region Kampanien, in der Neapel liegt, gilt ein nächtliches Verbot, die Häuser und Wohnungen zu verlassen.

Bislang gelten in drei italienischen Regionen nächtliche Ausgangssperren, neben Latium und Kampanien auch in der Lombardei. In den kommenden Tagen werden auch die Regionen Piemont und Sizilien solche Sperren verhängen.

Nach dem Lockdown im vergangenen Frühjahr steht Italien vor seiner schlimmsten wirtschaftlichen Rezession der Nachkriegszeit. Eine erneute landesweite Ausgangssperre wie im Frühjahr, als das Land zwei Monate lang weitgehend stillgelegt war, lehnt Ministerpräsident Giuseppe Conte bislang ab. Am vergangenen Sonntag hatte er aber eine landesweite Sperrstunde ab Mitternacht für Bars und Restaurants verfügt. An diesem Sonntag könnte Conte möglicherweise neue Restriktionen verkünden. (afp)



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