Drei gefolterte Frauen in Mexiko nach mehr als fünf Jahren Haft freigelassen
In Mexiko sind am Donnerstag drei Frauen freigelassen worden, denen durch Vergewaltigung und Folter ein Geständnis abgepresst worden war.
Denise Lovato, Korina Urtrera und Wendy Diaz verließen am Donnerstag nach mehr als fünf Jahren in Haft ein Gefängnis im Bundesstaat Morelos. „Denise, Korina und Wendy hätten niemals inhaftiert werden dürfen“, erklärte die Amerika-Chefin von Amnesty International, Erika Guevara-Rosas. Die Geschichte der drei Frauen stehe exemplarisch für „den tragischen Zustand der Menschenrechte in Mexiko“.
In Mexiko sei sexuelle Gewalt gegen Frauen an der Tagesordnung, um Geständnisse zu erpressen, sagte Guevara-Rosas. Sie hoffe, dass die Freilassung der drei Frauen einen „Hoffnungsschimmer“ für Hunderte andere bringe, die in ganz Mexiko ungerechtfertigt inhaftiert seien. Im Juni hatte Amnesty einen Bericht veröffentlicht, wonach durch Folter erzwungene Geständnisse dazu dienten, Erfolge gegen die organisierte Kriminalität vorzutäuschen und die Statistiken zu verbessern.
Der Amnesty-Bericht „Surviving Death: Police and Military Torture in Mexico“ zeigt das Ausmaß an Gewalt, dem Frauen durch Sicherheitskräfte in mexikanischen Gefängnissen ausgesetzt sind. Alle 100 Interviewten gaben demnach an, während ihrer Festnahme oder Vernehmung sexualisierte Gewalt oder psychische Misshandlungen erfahren zu haben. 97 Frauen berichteten von körperlichen Misshandlungen, 72 von sexuellem Missbrauch und 33 sagten, dass sie vergewaltigt worden seien (afp)
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