Gaza-Deal: Diese Geiseln kommen bald frei

Die Hamas hat laut Israel die Namen freizulassender Geiseln übermittelt. Die drei Frauen haben alle die israelische Staatsbürgerschaft. Eine der Frauen sei zudem auch rumänische und eine andere britische Staatsbürgerin.
Titelbild
Ein Bus parkt vor dem Militärgefängnis im besetzten Westjordanland, wo die Freilassung von 90 Gefangenen im Rahmen eines Geiselaustauschs vorbereitet wird.Foto: JALAA MAREY/AFP via Getty Images
Epoch Times19. Januar 2025

Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat die Namen der drei Frauen bestätigt, die am Sonntag im Zuge der ersten Phase eines Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas freigelassen werden sollen. Es handele sich um Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari, teilte die Angehörigen-Organisation mit. Die Hamas hatte die Liste mit den Namen der drei jungen Frauen erst mit stundenlanger Verzögerung an Israel übermittelt.

Damari, eine israelisch-britische Staatsbürgerin, wurde demnach am 7. Oktober 2023 aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza von den Islamisten in den Gazastreifen verschleppt. Die 28-Jährige wurde bei ihrer Entführung vor 15 Monaten angeschossen.

Auch Doron Steinbrecher, eine 31-jährige Tierarzthelferin, wurde bei dem Hamas-Überfall auf Kfar Aza verschleppt. Romi Gonen wurde dem Angehörigen-Forum zufolge bei dem Hamas-Überfall auf das Nova-Musikfestival als Geisel in den Gazastreifen entführt.

Drei Geiseln gegen 90 palästinensische Häftlinge

Unter den in Gaza verbliebenen Geiseln sind auch noch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In Israel wird davon ausgegangen, dass 34 der Entführten vermutlich tot sind. Laut Israels Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln heute um 15.00 Uhr MEZ geplant.

Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder nach Gaza gebracht werden. Ob es wegen des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, blieb unklar.

UNO meldet Ankunft erster Lastwagen mit Hilfsgütern

Derweil sind erste Lastwagen mit Hilfsgütern unmittelbar nach Inkrafttreten der Feuerpause im Gazastreifen eingetroffen, erklärte der kommissarische Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jonathan Whittall, am Sonntag im Onlinedienst X. „In den letzten Tagen haben die humanitären Partner große Anstrengungen unternommen, um die Hilfsgüter zu verladen und die Verteilung der Hilfsgüter im gesamten Gazastreifen vorzubereiten“, fügte er hinzu.

Die Vereinten Nationen machten keine genauen Angaben darüber, wo die Lieferungen in den Gazastreifen gelangten. Aus Ägypten verlautete, dass „197 Lastwagen mit Hilfsgütern und fünf mit Treibstoff“ über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana gefahren seien. Nitzana liegt an der Grenze zwischen Israel und Ägypten, Kerem Schalom im Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas war am Sonntagvormittag mit einiger Verspätung in Kraft getreten. Das israelische Kabinett hatte in der Nacht zu Samstag dem Abkommen zugestimmt. Die Einigung nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden. Damit gibt es erstmals seit November 2023 wieder eine Waffenruhe, in deren Rahmen die in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln freikommen sollen.

Die mit Hilfe der Vermittler Katar, Ägypten und USA in monatelangen zähen Verhandlungen ausgehandelte Vereinbarung sieht vor, dass in der ersten Phase des Abkommens binnen 42 Tagen insgesamt 33 Geiseln freikommen sollen. Im Austausch gegen die Geiseln sollen nach ägyptischen Angaben 1.890 in Israel inhaftierte Palästinenser aus dem Gefängnis entlassen werden. Israel hatte am Freitag die Zahl von 737 palästinensischen Häftlingen genannt. (afp/dpa/red)



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