Gauck wirbt in Paris für Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit

Nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Hollande sagte Bundespräsident Gauck in Paris, das "Tandem der Deutschen und Franzosen zum Nutzen der Europäischen Union" müsse "wann wenn nicht jetzt" weiter stabilisiert werden.
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Der französische Präsident Francois Hollande (l) und Bundespräsident Joachim Gauck. 25. Januar 2017, Frankreich.Foto: JACQUES DEMARTHON/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Januar 2017

Bei seinem Abschiedsbesuch in Frankreich hat Bundespräsident Joachim Gauck für eine weitere Stärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit geworben. Nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten François Hollande sagte Gauck am Mittwoch in Paris, das „Tandem der Deutschen und Franzosen zum Nutzen der Europäischen Union“ müsse „wann wenn nicht jetzt“ weiter stabilisiert werden.

Gauck verwies auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, auf die „anhaltende Unsicherheit mit Russland“ und die Terrorgefahr. Bei der Bewertung der politischen Situation in Europa habe es mit Hollande ein „sehr hohes Maß an Einvernehmen“ gegeben, sagte Gauck. Der scheidende Bundespräsident war zuvor von Hollande im Elysée-Palast zu einem Gespräch empfangen worden.

Er begann damit einen zweitägigen Paris-Besuch. Am Donnerstag wird Gauck die Ehrendoktorwürde der Pariser Sorbonne-Universität verliehen. Anschließend nimmt er an einer Sitzung der Académie française teil, die sich die Pflege der französischen Sprache zur Aufgabe gemacht hat. Gauck ist erst das 17. Staatsoberhaupt in der Geschichte der 1635 gegründeten Akademie, dem diese Ehre zuteil wird. Auch Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault nimmt an der Sitzung teil.

Gauck ist in seiner Amtszeit mehrfach nach Frankreich gereist. Besonders in Erinnerung blieb seine Reise in das französische Dorf Oradour-sur-Glane im September 2013. Er besuchte als erster deutscher Spitzenpolitiker den Ort, in dem die Waffen-SS am 10. Juni 1944 insgesamt 642 Zivilisten ermordet hatte.

Gauck gedachte der Opfer Hand in Hand mit einem Überlebenden und Präsident Hollande, sprach von einem „barbarischen Verbrechen“ der SS und dankte den Franzosen für ihre Versöhnungsbereitschaft. Der Besuch wurde von Kommentatoren als symbolisch wichtiger Schritt in der deutsch-französischen Aussöhnung gewürdigt.

Am Donnerstag wird auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der Gauck im Februar als Bundespräsident ablösen dürfte, in Paris erwartet. Bei seinem Abschiedsbesuch in der französischen Hauptstadt ist unter anderem ein Abendessen mit seinem Amtskollegen Ayrault geplant. (afp)



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