Gates-Foundation rührt bei der Entwicklung neuer Ernährungssysteme kräftig mit
Welche Rolle die Ernährung der Menschen beim sogenannten Klimawandel spielt, war eines der zentralen Themen beim Klimagipfel COP28, der am Mittwoch, 13. Dezember 2023, in Dubai zu Ende ging.
2,5 Milliarden Dollar für klimafreundliche Ausrichtung der Agrarwirtschaft
Um das Thema voranzutreiben, haben sich die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern auf eine Strategie geeinigt. Dabei geht es um eine künftige klimafreundliche Landwirtschafts- und Ernährungspolitik. Anders seien die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu halten, schreibt „table.media“ und beruft sich dabei auf die „Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Ernährungssysteme und Klimaschutz“. Zu den Unterzeichnern gehören die Europäische Union, die USA, Brasilien, China und die Ukraine.
Es ist die erste Erklärung dieser Art. Bisher spielten Landwirtschaft und Ernährung in der internationalen – und oft auch in der nationalen – Klimapolitik eine geringe Rolle. Dabei seien die Auswirkungen einer vermeintlichen Erderwärmung nicht nur in der Landwirtschaft zu spüren. Energiebedarf oder Methanemissionen schadeten auch dem Agrarsektor.
Viel Geld versprachen die Teilnehmer für eine klimafreundliche Ausrichtung der Agrarwirtschaft. Insgesamt seien 2,5 Milliarden US-Dollar „mobilisiert“ worden, sagte Mariam bint Mohammed Almheiri, Ministerin für Klimawandel und Umwelt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Gemeinsam mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung kündigten die VAE eine 200-Millionen-Dollar-Partnerschaft an, die sich auf Agrarforschung, technische Innovationen und deren Finanzierung konzentriert. Sie soll die Umsetzung der Erklärung der Staats- und Regierungschefs unterstützen.
Nahrungsproduzenten besser wappnen
In ihrer Erklärung definierten die Staats- und Regierungschefs fünf übergeordnete Ziele.
- Landwirte, Fischer und andere Nahrungsproduzenten sollen besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels gewappnet werden und zugleich die Natur schützen. Unter anderem soll dies durch technische und finanzielle Unterstützung und Frühwarnsysteme geschehen.
- Die Ernährungssicherheit und (gesunde) Ernährung sollen verbessert werden – etwa durch Schulmahlzeiten und gezielte Forschung. Das soll vor allem Frauen, Kindern, lokalen und indigenen Gemeinschaften und anderen „besonders verwundbaren Gruppen“ zugutekommen.
- Es sollen die Menschen besser unterstützt werden, die in der Landwirtschaft und im Ernährungssystem arbeiten und deren Existenzgrundlage durch den sogenannten Klimawandel gefährdet sind.
- Das Wassermanagement in der Landwirtschaft wollen die Regierungschefs ebenfalls stärken.
- Klima- und Umweltvorteile sollen maximiert, mögliche Schäden zugleich minimiert werden.
Langfristige Klimastrategien
Um das zu erreichen, versprechen sie:
- Landwirtschaft und Ernährung bis zur COP30 im Jahr 2025 in ihre Klimaanpassungspläne (NAPs), Klimaziele (NDCs), Langfrist-Klimastrategien und weitere Planungen zu integrieren;
ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik zu überprüfen und, falls nötig, neu auszurichten. Sowie:
- Für einen besseren Zugang zu Finanzierung zu sorgen – auch durch privates Geld, Öffentlich-private-Partnerschaften oder durch die Mittel von Stiftungen.
- Neue technische Entwicklungen auf der Grundlage von Wissenschaft und auch von traditionellem, indigenem Wissen zu beschleunigen und „in die Fläche zu bringen“.
- Das regelbasierte, offene Welthandelssystem mit der Welthandelsorganisation (WHO) als Kern zu stärken.
Vor dem Hintergrund „des heißesten Jahres seit Beginn der Aufzeichnungen und der realen Auswirkungen“, betonten die Staats- und Regierungschefs die Bedeutung „unserer kollektiven Verantwortung für eine Kurskorrektur“, heißt es auf der Internetseite der COP28.
Mehrere Länder hätten neue sektorale Verpflichtungen zur Reduzierung von Emissionen – unter anderem für Methan, Nicht-CO₂-Gase und Kohle – skizziert.
Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse des Intergouvernemental Bewertungsberichts des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) und der Bericht über die technische Phase der Global Stocktake (GST) machten deutlich, „dass die Welt dramatisch von den Pfaden abweicht“, um die Ziele von Paris in Reichweite zu behalten.
Auf „Zwänge des Klimawandels“ reagieren
Im Zuge der Erläuterungen zur eingangs erwähnten Erklärung heißt es weiter: „Wir bekräftigen, dass die Landwirtschaft und die Lebensmittelsysteme dringend angepasst und umgestaltet werden müssen, um auf die Zwänge des Klimawandels zu reagieren.“
Was das genau bedeutet, führen die Staats- und Regierungschefs nicht aus. Das Nachrichtenportal „offGuardian“ meint, „dass wir alle dieses Spiel lange genug gespielt haben, um zu wissen, was das bedeutet […]“. Hinter diesen Aussagen verberge sich nichts anderes als die Pläne, Fleisch- und Milchprodukte abzuschaffen und durch „Insekten und Sojawürfel“ zu ersetzen.
Bauernverband beantwortet Fragen nicht
Der Deutsche Bauernverband sah sich derzeit nicht in der Lage, auf unsere Fragen zum Thema direkt einzugehen. Ein Sprecher verwies auf die Internetseite des Verbandes, in dem die Positionen dargestellt seien.
Das Bekenntnis der Staaten zum Pariser Klimaschutzabkommen sei für die Landwirtschaft „eine wichtige Botschaft“, heißt es da. Kein anderer Wirtschaftszweig sei so „unmittelbar von veränderten Witterungs- und Klimaverhältnissen betroffen“.
Aber auch was ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz angehe, nehme die Landwirtschaft eine ganz besondere Rolle ein: „Einerseits entstehen, etwa durch Viehhaltung oder das Ausbringen bestimmter Düngemittel, klimaschädliche Treibhausgase wie Methan oder Lachgas. Andererseits leisten Landwirte, zum Beispiel durch den Anbau von Bioenergie, einen maßgeblichen Beitrag zum aktiven Klimaschutz“, meint der Bauernverband.
Antworten auf Fragen wie die Auswirkungen der in Dubai beschlossenen Erklärung auf die deutsche Landwirtschaft bleibt der Verband ebenso schuldig wie eine Stellungnahme zur wachsenden Kritik an den Klimawandel-Narrativen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion