Gaspreis deutlich gesunken – Lockerung von Speichervorgaben in Sicht

Der Gaspreis an den europäischen Märkten ist in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. Der als Referenzwert betrachtete niederländische TTF-Gaskontrakt sank zum Wochenende auf knapp 51 Euro pro Megawattstunde.
Zu Wochenbeginn hatte er noch bei gut 58 Euro notiert. Marktexperten führen den Preisrückgang auch auf Bestrebungen der Bundesregierung zurück, in Brüssel eine Lockerung der EU-Füllvorgaben für Gasspeicher zu erwirken.
Gasspeicherstände in vergangenen Wochen gesunken
Unter anderem wegen des kalten Wetters waren die Gasspeicherstände in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Im EU-Schnitt waren die Reserven zuletzt noch zu knapp 46 Prozent gefüllt, in Deutschland lag der Schnitt etwas darunter. Vor einem Jahr lag die Befüllung bei rund 66 Prozent, in Deutschland bei fast 72 Prozent.
Der aktuelle Füllstand stellt zwar keine unmittelbare Gefahr für die Versorgung dar, doch die über den Sommer anstehende Befüllung der Speicher treibt schon jetzt die Preise. Auch die EU-Vorgabe, dass die Speicher bis zum 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen, trägt dazu bei.
Bundesregierung für Lockerung der Vorgaben des Speicherfüllstands
Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigte, dass sich die Bundesregierung deshalb für „weniger rigide Speicherfüllstandsvorgaben“ einsetze.
„Mehr Flexibilität kann dafür sorgen, dass der Druck, alle Gasspeicher gleichermaßen zu befüllen, abnimmt und es zu einer Normalisierung der Marktverhältnisse kommt.“ Die EU-Kommission habe „in Aussicht gestellt, hier Abhilfe zu schaffen“, fügte er hinzu.
Natasha Fielding, Expertin für den internationalen Gasmarkt bei Argus Medi, führt den plötzlichen Preisabfall in den vergangenen Tagen maßgeblich auf die Aussicht einer Lockerung der Speichervorgaben zurück. Dafür spreche auch, dass „der ungewöhnlicherweise bestehende Preisaufschlag von Sommergas gegenüber Wintergas rapide“ geschrumpft sei. (AFP)
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