Gamestop-Börsenschlacht: US-Politiker wollen Wall-Street-Reformen
Die Börsenschlacht um den Computerspielhändler Gamestop wirft ein Schlaglicht auf die Geschäftsmodelle der Finanzmärkte – und befeuert auf dem linken Flügel der US-Demokraten Rufe nach Reformen und schärferer Regulierung.
Die Senatorin Elizabeth Warren sieht die Börsenaufsicht SEC in der Pflicht und verlangte am Sonntag im Sender CNN eine Untersuchung der Vorgänge. Senator Bernie Sanders beklagte „empörendes Verhalten“ auf Seiten von Hedgefonds und Wall-Street-Akteuren.
Hintergrund der Debatte ist, dass Kleinanleger, die sich vor allem über die Online-Plattform Reddit organisiert hatten, zuletzt Hedgefonds herausgefordert und damit erhebliche Turbulenzen ausgelöst hatten. Die Amateuranleger hatten massenhaft Aktien des durch wachsende Online-Konkurrenz und die Corona-Krise in die Bredouille geratenen Computerspiel-Einzelhandelskette Gamestop gekauft – ein Unternehmen, bei dem mehrere große Hedgefonds auf fallende Kurse gesetzt hatten.
Sanders forderte, die Praktiken der Hedgefonds „sehr genau“ unter die Lupe zu nehmen. Er sei seit langem der Überzeugung, dass das Geschäftsmodell der Wall Street „defekt“ sei, sagte Sanders dem Sender ABC.
Warren kritisierte, die Entwicklung rund um Gamestop verdeutliche lediglich, was an der Wall Street seit Jahren stattfinde. Es gebe „eine Gruppe von Spielern“, die den Markt manipuliere. Deshalb müsse es eine bessere Regulierung zum Schutz vor Marktmanipulation geben. Die SEC müsse nun „aus dem Quark“ kommen und ihren „Job erledigen“.
Die US-Börsenaufsicht SEC hatte am Freitag erklärt, sie überwache die „extreme Preisvolatilität“. Diese könne für Anleger „schnelle und schwerwiegende Verluste“ bedeuten und das Vertrauen in die Märkte „untergraben“. (afp)
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