Gabriel trifft katarischen Außenminister Al-Thani und ruft zu rascher diplomatischer Lösung auf + Video
Angesichts der Krise zwischen mehreren arabischen Staaten und Katar hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) eindringlich zu einer diplomatischen Lösung aufgerufen.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass jetzt die Stunde der Diplomatie ist, dass miteinander gesprochen werden muss“, sagte Gabriel am Freitag bei einem Treffen mit dem katarischen Ressortchef Scheich Mohammed al-Thani im niedersächsischen Wolfenbüttel.
Deutschland und die internationale Gemeinschaft hätten „große Sorgen über das, was in der Golfregion passiert“. Die Konflikte in dieser Weltgegend, etwa die Kriege in Syrien und im Jemen, seien „ohnehin schon groß genug“. Eine Steigerung der Auseinandersetzung gerade auch zwischen den Golfstaaten sei „überhaupt nicht“ zu gebrauchen.
https://www.youtube.com/watch?v=YkS2it8jV-4&feature=em-lss
Saudi-Arabien und mehrere Verbündete in der Region hatten am Montag die diplomatischen Beziehungen zu Katar überraschend gekappt. Begründet wurde dies unter anderem mit Katars Verbindungen zu „Terrororganisationen“. Das Emirat ist seitdem in der Region weitgehend isoliert, der Landweg dorthin ist gesperrt, der Flugverkehr stark behindert.
Gabriel betonte, dass Deutschland gute Beziehungen „zu allen Golfstaaten“ pflege. Gemeinsam mit der US-Regierung, den europäischen Partnern und Staaten in der Region bemühe sich die Bundesregierung um eine Deeskalation. Der Konflikt müsse „so schnell wie möglich“ gelöst werden, damit sich die Staaten wieder auf den „eigentlichen Gegner“, den Islamischen Staat (IS), konzentrieren könnten. Katar ist Teil der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz.
Al-Thani dankte bei seinem ersten Auslandsbesuch nach Beginn der Krise Deutschland für den „mutigen Beistand“. Laut einer Übersetzerin kritisierte der katarische Außenminister die „Sammelbestrafung“ durch die anderen Golfstaaten, die „internationales und humanitäres Recht“ verletze. „Wir sehen den Dialog und die Diplomatie immer als erste Wahl“, sagte er demnach.
https://www.youtube.com/watch?v=Yw5D5KcJpXY
(afp/so)
Siehe auch:
Arabische Staaten werfen Katar Verbindungen zu „Terroristen“ vor – Doha weist Vorwürfe zurück
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