Gabriel besucht Flüchtlingslager in Uganda – Deutschland stellt 60 Millionen Euro Hilfe bereit

Sigmar Gabriel ist in Uganda eingetroffen. Heute will er dort ein Flüchtlingslager besuchen und sich aus erster Hand ein Bild von der Situation machen.
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Flüchtlinge aus dem Südsudan warten in einem Flüchtlingslager auf die Essensausgabe (Symbolbild).Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times9. August 2017

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist zu einem Besuch in Uganda eingetroffen. Er landete am Mittwoch am Flughafen von Entebbe, wie das Auswärtige Amt im Onlinedienst Twitter mitteilte.

Von dort aus will Gabriel in ein Aufnahmelager für Flüchtlinge aus dem Südsudan im Norden Ugandas weiterreisen. Das Rhino Camp ist momentan das Zuhause von mehr als 50.000 Menschen. Gabriel will dort Helfer und Flüchtlinge treffen, um sich aus erster Hand ein Bild von der Situation zu machen. Der Musiker und Afrika-Aktivisten Wolfgang Niederen begleitet Gabriel auf seiner Reise.

Auswärtiges Amt: Flüchtlinge aus Südsudan werden beispielhaft in Uganda integriert

Uganda ist derzeit Schauplatz einer der größten Migrantenkrisen der Welt. Aus dem von blutigen Kämpfen und Hunger geplagten Südsudan sind bereits mehr als 1,3 Millionen Menschen in das ostafrikanische Land geflohen, täglich strömen bis zu 2.000 Menschen über die Grenze.

Obwohl das Land selbst vor großen Probleme stehe, sei die Hilfsbereitschaft in Uganda enorm, erklärte das Auswärtige Amt. Uganda nehme nicht nur zahlreiche Flüchtlinge auf, sondern engagiere sich auch beispielhaft für deren Integration.

Flüchtlinge müssen sich in Uganda nur kurz in Aufnahmelagern aufhalten. Dann dürfen sie sich frei im Land bewegen, arbeiten und bekommen sogar ein Stück Land zugeteilt, so das Auswärtige Amt.

Mehr als 60 Millionen Euro Hilfe Hilfe aus Deutschland in diesem Jahr

Noch verhindere die Hilfsbereitschaft Ugandas eine Ausweitung der Krise, erklärte das Auswärtige Amt weiter. Doch das Land stehe selbst vor einer Krise: Die Jugendarbeitslosigkeit sei sehr hoch. Auch vernichtete eine Dürre im Frühjahr einen Großteil der Ernte. Das Land könne diese Probleme ohne internationale Unterstützung nicht selbst bewältigen.

Gabriel wolle das Land daher noch stärker unterstützen. Deutschland hat den Angaben zufolge in diesem Jahr bereits mehr als 60 Millionen Euro Hilfe für Uganda bereitgestellt.

Nach dem Besuch in dem Flüchtlingslager reist Gabriel in die Hauptstadt Kampala, wo er Präsident Yoweri Museveni treffen wird. Bei dem Gespräch soll es nach Angaben des Auswärtigen Amts auch um die Lage der Menschenrechte und der Pressefreiheit in Uganda gehen. Am Donnerstag reist der Minister dann weiter in den Südsudan. (afp)

Mehr dazu:

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