Fünf stärkere Erdbeben pro Stunde – ein Beben mit 5,3 war selbst in Athen zu spüren

Im Schnitt wackelt die Erde nahe der griechischen Insel derzeit fünfmal pro Stunde. Jetzt haben Seismologen das bislang stärkste Beben registriert. Auch die Gefahr erhöhter vulkanischer Aktivität können die Fachleute nicht ausschließen, auch wenn die Meinungen dazu auseinandergehen.
Titelbild
Geschlossene Geschäfte und leere Straßen in Fira auf der Insel Santorin, Griechenland, am 5. Februar 2025. Tausende Einwohner und Touristen haben die Insel wegen der anhaltenden seismischen Aktivität zwischen den Inseln Santorin und Amorgos verlassen.Foto: Stringer/SOOC/AFP via Getty Images
Epoch Times11. Februar 2025

Die Erdbebenserie rund um die griechischen Inseln Santorini und Amorgos dauert an: Das mit einer Stärke von 5,2 heftigste Beben war am Montagabend bis in die mehr als 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Athen zu spüren, wie die Erdbebenwarte in Athen am Dienstag berichtete. Am frühen Dienstagmorgen folgten mehrere weitere Erdstöße.

Schäden wurden bislang nicht gemeldet. Erdbeben dieser Stärke finden auf Santorini durchaus statt, viele Häuser sind entsprechend gebaut. Die Angst vor einem schweren Beben der Stärke 6 und stärker oder einem Vulkanausbruch bleibt.

Leichte Hebung des Bodens in der Caldera

Die für ihre spektakulären Küstenausblicke bekannte Insel Santorini (Webcam) liegt auf einem ruhenden Vulkan, der zuletzt 1950 in einem kleinen Ausbruch Aufmerksamkeit erregete.

Auch die Gefahr erhöhter vulkanischer Aktivität oder sogar eines Ausbruchs können die Experten nicht ausschließen, auch wenn die Meinungen dazu auseinandergehen. Fest steht, dass die aktuelle Erdbebenserie in der Region die vulkanische Aktivität leicht erhöht hat.

Ob magmatische Prozesse in Gang sind wird seit längerer Zeit diskutiert. Lokale Fischer sprachen jüngst über eine mögliche Anhebung der Klippen von Anhydros.

„Daten des europäischen Satelliten Sentinel-1 sowie Messungen der GNSS-Netzwerke des vulkanischen Überwachungsinstituts haben eine leichte Hebung innerhalb der Caldera von Santorin festgestellt – in beträchtlicher Entfernung zum aktuellen Erdbebenschwarm“, schreibt die Informationsseite „Vulkaninsel-santorin.de“. Die Website wird von Nature Discovery Tours betrieben.

Mehr als 12.800 Erdstöße seit Ende Januar

Auf Santorini gilt der Notstand, weil die Erde seit Wochen immer wieder bebt. Insgesamt wurden seit Ende Januar mehr als 12.800 Erdstöße rund um die Kykladen-Insel registriert.

Aus Furcht vor den Beben haben seit Anfang Februar rund 11.000 Menschen Santorini verlassen, die Schulen auf der Insel bleiben vorerst bis Freitag geschlossen. Experten erwarten, dass die Erdstöße noch wochenlang andauern.

Entwarnung geben können die Wissenschaftler weiterhin nicht: „Wir sind in derselben Situation wie bislang“, sagte Seismologe Vassilis Karastathis vom Geodynamischen Institut Athen dem Nachrichtensender „Skai“ mit Blick auf einen zwischenzeitlich registrierten leichten Rückgang der seismischen Aktivität. „Es besteht immer noch die Gefahr eines größeren Erdbebens.“

Im Schnitt fünf deutlich spürbare Beben pro Stunde

Allein am Montag hat die Erde nordöstlich der Insel laut der Daten des Geodynamischen Instituts mehr als 120 Mal gebebt, also im Schnitt fünfmal pro Stunde. Viele der schwächeren Beben sind für die Einwohner kaum zu spüren.

Erschütterungen der Stärke 4 und mehr jedoch kündigen sich nach Aussagen der Menschen mit einem tiefen Grollen aus dem Untergrund an. (dpa/red)



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