Wer sind die Männer an Bord des verschollenen U-Bootes auf Titanic-Fahrt?

An Bord des verschollenen Mini-U-Bootes sind fünf Männer, die das Wrack der 1912 gesunkenen „Titanic“ erkunden wollten.
Titelbild
Bakterien, die sich durch die Schiffshülle fressen, Rost und Ozeanströmungen setzen dem Wrack der Titanic stark zu.Foto: Atlantic Productions/dpa
Epoch Times21. Juni 2023

In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen Rettungsteams nach dem am Sonntag vor der kanadischen Küste verschollenen Touristen-Tauchboot „Titan“. An Bord sind fünf Männer, die das Wrack der 1912 gesunkenen „Titanic“ erkunden wollten:

Stockton Rush

Stockton Rush ist der Geschäftsführer des Expeditions-Anbieters OceanGate. Seine Karriere begann er nicht unter Wasser, sondern in der Luft: Mit 19 Jahren schloss er 1981 seine Ausbildung bei United Airlines ab und war damit der jüngste zugelassene Linienpilot. Anschließend studierte er an den renommierten Universitäten Princeton und Berkeley, wo er sich für U-Boote zu interessieren begann.

2009 gründete Rush OceanGate. Von ihm geplante Tauchgänge zur „Titanic“ scheiterten jedoch zunächst an fehlenden Genehmigungen. In der Zeitschrift „Smithsonian“, die ihn als „draufgängerischen Erfinder“ beschreibt, beklagte Rush sich 2019 über die hohen Sicherheitsstandards, die Innovationen bremsten. 2021 erhielt er schließlich doch die Erlaubnis, zahlende Kunden mit seinem eigens dafür konstruierten Tauchboot zum bekanntesten Wrack der Welt zu bringen. Der von ihm genommene Preis für die Reise in fast 4.000 Meter Tiefe: 250.000 Dollar (229.000 Euro) pro Person.

Paul-Henri Nargeolet

Paul-Henri Nargeolet gehört neben Rush zur Crew der Tiefsee-Expedition. Kaum jemand kennt das „Titanic“-Wrack so gut wie der 77 Jahre alte Franzose: Er war bei mehr als 30 Tauchgängen dabei und überwachte die Bergung von rund 5.500 Objekten des gesunkenen Schiffs. Seine Forschung brachte ihm den Spitznamen „Mister Titanic“ ein.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte Nargeolet ein Buch zu der Schiffskatastrophe, in dem er die bisherige Theorie zum Untergang infrage stellt. Er geht davon aus, dass fünf kleinere Löcher die Titanic sinken ließen und nicht der hundert Meter lange Riss, der nach der Kollision mit einem Eisberg entstand. Nargeolet diente 25 Jahre in der französischen Marine und lebt im US-Bundesstaat Connecticut. Er tauchte in der ganzen Welt und sprach immer offen über die Risiken seiner Unternehmungen.

Hamish Harding

„Ich nutze jede Gelegenheit zu reisen, Weltrekorde zu brechen und Jets zu fliegen“, schreibt Hamish Harding auf Instagram. Drei Einträge im Guinness-Buch der Rekorde hat der 58-jährige Brite schon. Im Juli 2019 gehörte er zu einem Team, das die schnellste Erdumrundung mit einem Flugzeug über beide Pole in 46 Stunden, 40 Minuten und 22 Sekunden schaffte. Im März 2021 tauchte er zusammen mit einem Forscher in die Tiefen des Marianengrabens, dem tiefsten bisher bekannten Teil des Pazifiks. Diese Mission war die längste und weiteste in einer solchen Tiefe. Vergangenes Jahr flog er als Tourist in den Weltraum.

Das Geld für diese kostspieligen Extremtouren verdient der zweifache Vater mit seiner Firma Action Aviation, die Privatjets verkauft. Einige britische Medien bezeichnen den Unternehmer als Milliardär. Die Zeitschrift Forbes führt ihn jedoch nicht in ihrer Liste der Superreichen.

Shahzada und Suleman Dawood

Shahzada Dawood ging zusammen mit seinem 19 Jahre alten Sohn Suleman an Bord des Mini-U-Boots. Die beiden stammen aus Pakistan, haben aber britische Pässe. In ihrer Heimat ist die Familie prominent: Shahzadas Vater Hussain Dawood gilt als einer der vermögendsten Männer Pakistans. Der 48-Jährige selbst ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender des pakistanischen Mischkonzerns Engro, der unter anderem Düngemittel und Chemikalien herstellt, aber auch in den Energiesektor investiert. Eine Stellungnahme der familiengeführten Holding Dawood Hercules beschreibt ihn als „liebevollen Vater“ zweier Kinder, der sich für „Fotografie, insbesondere von Wildtieren, und die Erkundung verschiedener natürlicher Lebensräume“ interessiere.

Shahzada ist laut der Website von Engro auch im Vorstand der Dawood-Stiftung, der Wohltätigkeitsorganisation der Familie, die sich für Bildung engagiert. Sein ihn auf der Expedition begleitender Sohn Suleman studiert noch. (afp)



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