Pariser Kathedrale Notre-Dame: Rückblick auf fünf Jahre Wiederaufbau

Am Karfreitag, dem 15. April 2019, begann der Großbrand der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Seit fünf Jahren wird der gotische Bau restauriert. Am 7. und 8. Dezember wird die Kathedrale wiedereröffnet. Ein Rückblick.
Titelbild
Besucher am 25. Oktober 2024 auf einer Tribüne vor der Kathedrale Notre-Dame de Paris in Paris, die am 8. Dezember 2024 wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden soll.Foto: Grégoire Campione/AFP via Getty Images
Epoch Times13. November 2024

Vor gut fünf Jahren gingen die Bilder der brennenden Pariser Kathedrale Notre-Dame um die Welt. Dank massiver Spenden wurde das Meisterwerk der Gotik umfassend restauriert. Notre-Dame soll am 7. und 8. Dezember offiziell wiedereröffnet werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will in der frisch renovierten Kathedrale eine Ansprache halten.

Ein Überblick über die Etappen der Renovierung

15. April 2019: Während eines Gottesdienstes zum Karfreitag bricht um 18:23 Uhr der Feueralarm aus. Als die Feuerwehr um 19:05 Uhr eintrifft, breiten sich die Flammen im mittelalterlichen Dachstuhl aus.

Eine knappe Stunde später stürzt der 93 Meter hohe Vierungsturm brennend durch das Dach in das Innere der Kirche. Etwa 400 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Zeitweise wird befürchtet, mindestens einer der Türme könne einstürzen.

Die Spitze von Notre-Dame ist gegen 19:30 Uhr bei dem Brand am 15. April 2019 eingestürzt. Foto: Francois Guillot/AFP/Getty Images

16. April 2019: Um 9:30 Uhr ist das Feuer offiziell gelöscht. Macron verspricht am Abend in einer TV-Ansprache, die Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufbauen zu lassen, „schöner als zuvor“. Die ersten Spenden fließen, unzählige Bilder kursieren in den sozialen Medien.

„Vielleicht spielt mir meine Wahrnehmung hier einen Streich, Freunde, schaut euch mal dieses Bild genau an und sagt mir, was ihr seht“, so Lesley Rowan per Facebook. Foto: Screenshot (bearbeitet) / YouTube / Inside Edition

Das Feuer, das die Kathedrale Notre-Dame verwüstet hat, ist „unter Kontrolle“, teilte die Pariser Feuerwehr am frühen Morgen des 16. April mit. Foto: Zakaria Abdelkafi/AFP/Getty Images

Juni 2019: Mit Schutzhelm auf dem Kopf feiert der Pariser Erzbischof Michel Aupetit erstmals mit 30 Menschen eine Messe in der brandgeschädigten Kathedrale.

Die Ermittler schließen Brandstiftung aus und verweisen auf einen Zigarettenstummel oder einen Kurzschluss, ohne die Brandursache eindeutig zu klären.

Juli 2019: Schulen und Kitas werden wegen des teils geschmolzenen Bleidachs auf Blei getestet. Die Ergebnisse bleiben unter den Grenzwerten.

2020: Corona und Roboterarbeit

März 2020: Während der Corona-Pandemie pausieren die Renovierungsarbeiten.

16. April 2019: Der von verkohlten Trümmern umgebene Altar in der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Noch während Feuerwehrleute die letzten Glutnester löschten, meldeten sich zahlreiche französische Milliardäre und Unternehmen mit Geldangeboten im Wert von rund 600 Millionen Euro, um das ikonische Bauwerk wieder aufzubauen. Foto: Ludovic Marin/AFP/Getty Images

Juli 2020: Macron stimmt nach anfänglichen Wünschen einer „Geste moderner Architektur“ – etwa ein gläserner Spitzturm – den Plänen für einen originalgetreuen Wiederaufbau zu. Die Charta von Venedig, die festlegt, dass ein historisches Bauwerk nach einem Unglück originalgetreu wieder aufgebaut werden soll, verhindert dies. Macron setzt jedoch durch, dass ein Teil der Fenster aus dem 19. Jahrhundert durch Werke zeitgenössischer Künstler ersetzt werden.

Bis August 2021: In den ersten beiden Jahren des Wiederaufbaus wird Notre-Dame teilweise mit Robotern von Trümmern befreit und abgesichert. Das zum Teil geschmolzene Baugerüst wird abgebaut. Die durch Bleistaub verschmutzte Orgel wird ausgebaut.

September 2021: Der deutsch-französische Kulturbeauftragte Armin Laschet verspricht eine halbe Million Euro für den Wiederaufbau.

2022 beginnt die eigentliche Restaurierung

März 2022: Bei archäologischen Grabungen wird ein Sarkophag aus Blei aus dem 14. Jahrhundert gefunden.

Während der Renovierungs- und Reparaturarbeiten an der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP/Getty Images

Frühjahr 2022: Beginn der eigentlichen Restaurierung, teilweise mit mittelalterlichen Werkzeugen und Methoden, auf der Basis von Messungen, die zwei junge Architekten 2014 aus eigener Initiative unternommen hatten.

Oktober 2022: Vier der 1965 eingebauten Fenster werden nach Köln gebracht und in der dortigen Dombauhütte gereinigt und restauriert.

Dezember 2023: Macron setzt durch, dass sechs Fenster aus dem 19. Jahrhundert durch zeitgenössische Werke ersetzt werden sollen.

Ein neu gestalteter goldener Hahn wird auf die Spitze des Vierungsturms gesetzt.

2024: Dachstuhl steht, Olympische Spiele

Februar 2024: Das Gerüst um den neuen Dachreiter wird abgebaut.

Mit einem Blumengesteck feiern die Arbeiter den Abschluss des Wiederaufbaus des Dachstuhls. Die Kathedrale Notre Dame in Paris war 2019 durch einen Brand schwer beschädigt worden.

Mit einem Blumengesteck feiern die Arbeiter den Abschluss des Wiederaufbaus des Dachstuhls. Foto: Christophe Ena/AP/dpa

Juni 2024: Die Diözese stellt die Modelle für den neuen Altar, den Bischofsstuhl und das Taufbecken vor.

Juli 2024: Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele treten Tänzer auf dem Gerüst von Notre-Dame auf.

September 2024: Acht Glocken kehren zurück nach Notre-Dame.

Von der über vier Tonnen schweren „Gabriel“ bis zur kleineren „Jean-Marie“, die zu Ehren von Kardinal Lustiger benannt wurde: Am 12. September nahm Notre-Dame de Paris die acht Glocken in ihrem nördlichen Glockenturm wieder auf. Diese acht Glocken wurden im Juli 2023 abgenommen, um die Restaurierung des Nordturms zu ermöglichen. Foto: Ed Jones/AFP via Getty Images

Anfang Dezember: Website für Reservierungen wird freigeschaltet.

7. Dezember 2024: Offizielle Eröffnung mit Ansprache von Macron.

8. Dezember 2024: Erste Messe zum Marienfest.

(afp/red)



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