Früherer kosovarischer Rebellenführer Goxhaj in Albanien festgenommen

Albanien hat einen früheren kosovarischen Rebellenführer festgenommen, der von einem internationalen Sondertribunal in Den Haag gesucht wurde.
Menschen überqueren den Bulevardi Dëshmorët e Kombit (Boulevard der Märtyrer) in Albaniens Hauptstadt Tirana.
Menschen überqueren den Bulevardi Dëshmorët e Kombit (Boulevard der Märtyrer) in Albaniens Hauptstadt Tirana.Foto: Andreea Alexandru/AP/dpa
Epoch Times31. Juli 2023

Dritan Goxhaj sei am Montag in der albanischen Hauptstadt Tirana gefasst worden, teilte das Gericht Kosovo Specialist Chambers (KSC) in Den Haag mit. Die albanischen Behörden prüften nun, ob das frühere Mitglied der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) an das Haager Tribunal überstellt werde.

Das von der Europäischen Union finanzierte Gericht untersucht mutmaßliche Kriegsverbrechen von UCK-Rebellen während des Kosovo-Kriegs gegen Serbien in den Jahren 1998 und 1999. Ein KSC-Richter hat einen Haftbefehl gegen Goxhaj wegen „Vergehen gegen die Justizbehörden, darunter Einschüchterung“ von Zeugen sowie „Behinderung“ von Behördenvertretern erlassen.

Die Staatsanwaltschaft in Tirana bestätigte die Festnahme des albanischen Staatsbürgers Goxhaj. Auf Betreiben des Haager Gerichts sei auch sein Zuhause in Tirana durchsucht worden.

Das KSC-Gericht agiert nach kosovarischem Recht, hat seinen Sitz aber in den Niederlanden, um Zeugen besser vor Einschüchterungsversuchen im Kosovo zu schützen. 2022 hatte das Tribunal die kosovarischen Ex-Rebellen Hysni Gucati und Nasim Haradinaj festnehmen lassen. Auch ihnen wurde Einschüchterung von Zeugen vorgeworfen, indem sie deren Namen veröffentlicht und sie als „Verräter, Spione und Kollaborateure“ verunglimpft hätten.

Im April begann ein KSC-Prozess gegen den früheren kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der frühere UCK-Kommandeur plädierte auf nicht schuldig.(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion