Frühere SEK-Beamte wegen Munitionsdiebstahls in Mecklenburg-Vorpommern festgenommen
In Mecklenburg-Vorpommern sind ein aktiver und drei ehemalige Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) des Landeskriminalamts festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, zwischen 2012 und 2016 Dienstmunition entwendet zu haben. Einer der beschuldigten Beamten hat demnach Kontakt zur sogenannten Prepperszene. Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) zeigte sich „erschüttert und fassungslos“.
Die Staatsanwaltschaft machte am Mittwoch keine Angaben zur Menge der entwendeten Munition. Ein Teil davon falle unter das Kriegswaffenkontrollgesetz, sagte eine Sprecherin der Behörde der Nachrichtenagentur AFP. Deshalb werde gegen die Beamten wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, gegen das Waffengesetz und wegen Betrugs ermittelt.
14 Wohn- und Diensträume in fünf Orten durchsucht
Staatsanwälte und Polizisten hatten am Mittwochmorgen 14 Wohn- und Diensträume der Beschuldigten in fünf Orten in Mecklenburg-Vorpommern durchsucht und Haftbefehle gegen sie beantragt. Caffier erklärte, die Beamten hätten das in sie gesetzte Vertrauen „erheblich missbraucht“ und seien suspendiert. Der Fall müsse lückenlos aufgeklärt werden, betonte der Minister.
Das Verfahren gegen die SEK-Beamten beruht auf Ergebnissen eines seit 2017 laufenden Antiterrorverfahrens des Generalbundesanwalts gegen einen Rechtsanwalt und einen weiteren Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Diesen wird vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat im Zusammenhang mit der Prepperszene vorbereitet zu haben.
Während der Ermittlungen waren zwei der nun beschuldigten SEK-Beamten bereits ins Visier der Fahnder geraten und ihre Wohnungen durchsucht worden. Dabei wurden den Angaben zufolge bei einem der SEK-Beamten eine Vielzahl von Waffen sowie Munition in erheblichem Umfang gefunden, die er unsachgemäß gelagert hatte und zu deren Besitz er zum Teil auch nicht berechtigt war.
Sogenannte Prepper bereiten sich mit Vorräten auf schwere Krisen oder einen Zusammenbruch des Staats vor. Manche von ihnen rüsten sich dafür auch mit Waffen aus. (afp)
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