Friedensnobelpreis: Japan nominiert Donald Trump – wegen seiner Bemühungen um Nordkorea
Japans Regierungschef Shinzo Abe hat einem Bericht zufolge auf Wunsch der USA Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Washington habe in Tokio nach Trumps erstem Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorgefühlt, ob eine Nominierung durch Abe möglich sei, berichtete die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ am Sonntag. Abe schlug Trump inzwischen offiziell vor.
Ein solches Vorgehen ist bei diesem Preis jedoch nicht ungewöhnlich. Ex-US-Präsident Obama, der zum Zeitpunkt der Verleihung gerade erst 15 Monate im Amt war, verdankte seine Nominierung intensiver Lobbyarbeit und stellte sich im Nachhinein als der US-Präsident heraus, der die USA in die meisten Konflikte verwickelte.
Abe ist mit seiner Nominierung von Trump allerdings nicht der Erste. Schon im vergangenen Jahr hatten die norwegischen Abgeordneten Christian Tybring-Gjedde und Per-Willy Amundsen Trump wegen seiner Bemühungen um Korea für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Die Zeitung berief sich auf eine nicht näher genannte Quelle in der japanischen Regierung. Trump hatte am Freitag mit Stolz davon berichtet, für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden zu sein. Abe habe ihm eine Kopie des fünfseitigen Nominierungsschreibens an das Nobelpreiskomitee geschickt, sagte der US-Präsident. Darin habe der japanische Regierungschef die Bemühungen um eine Entschärfung der Spannungen mit Nordkorea gewürdigt.
Abe habe ihm gesagt, dass er ihn „hochachtungsvoll im Namen Japans“ für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen habe, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. „Ich werde ihn wahrscheinlich niemals kriegen. Das ist okay“, sagte der US-Präsident zugleich zu seinen wohl eher geringen Chancen.
Die USA wollen, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal aufgibt, das unter anderem den US-Verbündeten Japan bedroht. Trump und Kim hatten sich bei ihrem ersten Gipfel im vergangenen Juni auf eine „Denuklearisierung“ verständigt. Ein zweiter Gipfel steht in anderthalb Wochen in Vietnam bevor. (afp/al)
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