„Freiheit statt Technokratie“: LI-Konferenz und Buchvernissage in Zürich

„Die Technokratisierung der Politik wird von vielen Meinungsmachern als unaufhaltsame Entwicklung dargestellt“, so ein Schweizer Think-Tank. Mit Büchern und Veranstaltungen will man aufzeigen, dass es auch anders geht.
Titelbild
Der Direktor des Liberalen Instituts, Olivier Kessler, am Rednerpult bei der KI-Konferenz am 25. Oktober 2022 in Zürich.Foto: Epoch Times
Von 26. Oktober 2022

Was kann die Wissenschaft wissen und was nicht? Wer entscheidet, welche der vielen wissenschaftlichen Studien Gewicht im öffentlichen Diskurs erhalten und welche Fachdisziplinen und Methoden für eine konkrete Fragestellung als relevant erachtet werden? Kann die Wissenschaft normative Vorgaben machen? Und wie kann die offene Gesellschaft im wissenschaftlich-technischen Zeitalter erhalten werden? Diesen Fragen ging das „Liberale Institut“ der Schweiz am Abend des 25. Oktober nach.

Etwa 100 Interessierte hatten ihren Weg ins Hotel „Glockenhof“ in Zürich gefunden. Die Veranstaltung war ausverkauft.

Die Konferenz diente gleichzeitig als Vernissage des neuen Buchs der Edition Liberales Institut: „Wissenschaft und Politik – Zuverlässige oder unheilige Allianz?“. Fazit des Buchs: Es handelt sich hier um eine hochtoxische Verbindung. Die Gefahr einer Technokratisierung der Gesellschaft wird eingängig beleuchtet und ihre gravierenden Folgen aufgezeigt. Drei Autoren des Buchs stellten ihre Beiträge vor.

„Die LI-Konferenz dient liberal gesinnten Menschen dazu, sich mit anderen spannenden Persönlichkeiten zu vernetzen“, sagt Olivier Kessler, Direktor des Liberalen Instituts. „Wir wollen damit eine breite gesellschaftliche Debatte anstoßen zu einem Thema, das gerade im Zeitalter von Gesundheits- und Klima-Zwangsmaßnahmen immer aktueller zu werden scheint.“

Andreas Tiedtke, Rechtsanwalt, Unternehmer und Buchautor referierte als Erster zum Thema: „Mit welchen wissenschaftlichen Methoden gelangt man zu welcher Erkenntnis?“ Michael Esfeld, Professor für Wissenschaftsphilosophie an der Universität Lausanne und Stiftungsrat des Liberalen Instituts sprach nachfolgend zum Thema: „Was kann die Wissenschaft wissen und was nicht?“ Den Abschluss der Rednerrunde bildete Margit Osterloh, Forschungsdirektorin des Center for Research in Economics, Management and the Arts (CREMA) in Zürich sowie permanente Gastprofessorin an der Universität Basel. Ihr Thema: „Autoritätsvirus in Wissenschaft und Wirtschaft – was tun?“

Liberaler Kompass für künftige Meinungsmacher

Das Liberale Institut ist eine gemeinnützige Stiftung, ein unabhängiger Think-Tank, der 1979 von Robert Nef gegründet wurde. „Sein Ziel ist die Erforschung und Verbreitung freiheitlicher Ideen“, erklärt Kessler, was auf verschiedene Weise geschehe – einerseits durch die Publikation von Büchern, Videos, Studien, Papers und Artikel, andererseits durch die Organisation verschiedener Events. „Wir wollen künftigen Meinungsmachern und Entscheidungsträgern einen soliden liberalen Kompass vermitteln“, so Kessler weiter.

Die Gäste an diesem 25. Oktober kamen aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, unter anderem waren Unternehmer, Angestellte, Wissenschaftler und Politiker zugegen.

Im Anschluss an die Vorträge entbrannte eine hitzige Diskussion über die Wissenschaft während der Corona-Pandemie sowie das Für und Wider staatlicher sowie privater Wissenschaftsförderung und -finanzierung. Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass Zwangsmaßnahmen nicht die Lösung gesellschaftlicher Probleme sind. Kessler machte zum Schluss klar, dass der Abend nicht als anti-wissenschaftliche Veranstaltung zu verstehen sei, sondern er solle das Bewusstsein für eine freiheitliche Wissenschaft stärken, die sich nicht von der Politik vereinnahmen lässt.



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