Frankreichs Prostituierte fordern Notfallfonds wegen Corona-Krise
Prostituierte in Frankreich haben die Regierung um Hilfe in der Corona-Krise gebeten. Die Prostituierten seien durch die Ausgangssperre besonders hart getroffen, erklärte die Organisation „Roter Regenschirm“, welche die Interessen von Sexarbeiterinnen vertritt, am Montag in einem Brief an Präsident Emmanuel Macron. Notwendig sei ein Notfallfonds, um die Prostituierten für ihre Einkommensverluste zu entschädigen. Viele befänden sich in einer Situation „extremer finanzieller Unsicherheit“.
Es sei zu befürchten, dass einige Prostituierte „gezwungen sein werden, gegen die Ausgangssperre zu verstoßen, um zu überleben“, heißt es in dem Schreiben. Frankreich hat Selbständigen, die durch die Ausgangssperre Verlust machen, Hilfen in Höhe von 1500 Euro zugesagt. Prostituierte fallen jedoch nicht unter die Regelung.
Abrutschen in Obdachlosigkeit und erhöhte Abhängigkeit von Zuhältern
Mehrere Verbände haben von Fällen berichtet, in denen Prostituierte ihre Hotelzimmer oder Apartments nicht mehr bezahlen konnten und diese deshalb verlassen mussten. Seit dem 17. März gilt eine strenge Ausgangssperre in Frankreich. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch für Fahrten zur Arbeit, für das Einkaufen und Arztbesuche verlassen.
Prostitution ist in Frankreich nicht illegal, obwohl seit 2016 ein sogenanntes Sexkauf-Verbot gilt: Werden Freier beim Aufsuchen von Prostituierten erwischt, droht ihnen eine Geldstrafe. (afp)
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